Bochum. Der Siegeszug des VfL Bochum ist gestoppt. Im vierten Heimspiel vor leeren Rängen gab der Zweitligist erstmals Punkte ab.
Nach dem 2:2 (1:1) gegen Greuther Fürth ist der seit elf Partien unbesiegte VfL aber weiter Tabellensechster und hat es vor dem Saisonfinale in Hannover in der eigenen Hand, den für das TV-Geld wichtigen Rang sieben zu sichern.
Vor der Partie wurden zehn Spieler, deren Verträge auslaufen, verabschiedet. Einige Spieler will der VfL halten. Die Sommerpause wird zeigen, was realisiert werden kann. Definitiv seine Karriere beendet hat wie berichtet Patrick Fabian, für den Fans bereits am Tag zuvor am Trainingsplatz ein großes Danke-Schön-Plakat aufgehängt hatten. Verein und Mannschaft zollten ihm den Respekt, den er sich als unbeugsamer Musterprofi verdient hat in 20 Jahren für den VfL Bochum. Sie betraten den Rasen vor dem Anpfiff alle mit einem Trikot mit der Nummer 19, der Fabian-Nummer.
VfL-Trainer Thomas Reis musste auf fünf offensive Kräfte verzichten. Neben Silvere Ganvoula, Simon Zoller, Danny Blum (alle verletzt) und dem gesperrten Pantovic fiel auch Robert Zulj aus, der wegen Knieproblemen nicht im Kader stand. In die Startelf rückte wie erwartet der Ex-Fürther Tom Weilandt, der zu seinem ersten Startelf-Einsatz seit Mitte Februar beim 0:1 gegen Stuttgart kam.
Im Vergleich zum 2:1-Sieg in Aue nahm Reis zwei weitere Änderungen vor. Für Stefano Celozzi kehrte Rechtsverteidiger Cristian Gamboa ins Team zurück, für Vitaly Janelt spielte Robert Tesche im Mittelfeldzentrum. Auf der Bank nahm erstmals seit dem Re-Start Talent Moritz Römling Platz.
Der VfL Bochum gerät gegen Fürth früh in Rückstand
Wie in den letzten Partien auch kam Bochum anfangs nicht ins Spiel, war nicht präsent, nicht energisch genug. Diesmal aber nutzte der Gegner dies auch. Der VfL ließ Fürth gewähren wie in Minute sieben, als sich letztlich Branimir Hrgota rund 20 Meter vor dem VfL-Tor mit einer hübschen Drehung gegen Anthony Losilla durchsetzte und den Ball trocken ins rechte untere Eck schoss. Das frühe 1:0 der Gäste hätte kurz darauf Robert Tesche fast egalisiert, doch er scheiterte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Keeper Marius Funk.
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Doch die Fürther machten weiterhin den frischeren Eindruck, kamen immer wieder mit Tempo über die linke Seite mit David Raum. Der konnte von Gamboa nur per Foul gestoppt werden in Minute 26, der Freistoß von Paul Seguin vom Strafraumrand flog aber über das Tor. Auf der anderen Seite probierte es mal Robert Tesche aus der Distanz – leichte Beute für Funk.
Viel mehr kam in der ersten halben Stunde nicht aus dem Spiel heraus vom VfL. Die Offensive mit Weilandt, Osei-Tutu, Eisfeld und dem wacker kämpfenden Wintzheimer kam nicht zum Zug. Fürth agierte variabel, kompakt, ballsicher, zielstrebiger. Julian Greens Kopfball verfehlte sein Ziel nur knapp.
Doch peu a peu übernahm Bochum mehr die Kontrolle, wurde stärker, und in solchen Spielen helfen ja bekanntlich Standards, spätestens seit der Corona-Pause eine echte Angriffswaffe des VfL. Zunächst musste sich Torwart Funke nach einem direkt getretenen Freistoß von Thomas Eisfeld mächtig strecken, nach der folgenden Ecke war er geschlagen. Robert Tesche stieg am Elfmeterpunkt am höchsten und köpfte den Ball nach der punktgenauen Ecke von Eisfeld platziert ins recht Eck. Der Ausgleich, zwei Minuten vor der Pause, vor der erneut Tesche nach Eisfelds weiterer Ecke per Kopf scheiterte.
Klasse-Angriff bringt VfL Bochum die Führung
Nach der Pause entwickelte der VfL sofort Zug zum Tor, war bissig, zweikampf- und spielstark. Und belohnte sich. Danilo Soares eroberte den Ball, Tom Weilandt schickte Wintzheimer, der auf Osei-Tutu durchsteckte. Die Arsenal-Leihgabe umkurvte Torwart Funk und schob ins Netz ein. Ein Klasse-Angriff und die mittlerweile verdiente Führung für Bochum (52.).
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Weiter ging es. Weilandt schickte Osei-Tutu, der den mitgelaufenen Wintzheimer bediente. Doch dessen Schuss flog über den Fürther Kasten (60.). Erneut scheiterte Wintzheimer kurz danach, diesmal auf die Reise geschickt von Eisfeld, der dann von Sebastian Maier ersetzt wurde. Defensiv hatte der VfL längst alles im Griff, als ausgerechnet eine Minute nach der Einwechslung von Patrick Fabian unverhofft der Ausgleich fiel.
Nach einem Ball in den Fünfmeterraum gab es Abstimmungsprobleme zwischen Fabian und Lampropoulos. Sebastian Ernst nutzte die Lücke und traf aus kurzer Distanz (79.). Fabian sollte mit Lampropoulos in der Innenverteidigung in seinem letzten Heimspiel der Saison eigentlich den Sieg absichern, Maxim Leitsch ging auf die linke Seite. Zudem hatte auch Janelt den Platz von Tesche eingenommen.
Fürth kam danach noch einmal auf, doch es blieb beim Remis.