Bochum. Seit neun Spielen hat der VfL Bochum nicht verloren. Das Team will am Mittwoch gegen Aue die Serie ausbauen. Erneut fehlt ein wichtiger Akteur.

Eine gezielte, vor allem eine ausgiebige Vorbereitung auf den nächsten Gegner ist diesmal für Thomas Reis nicht möglich. Dem Trainer des VfL Bochum bleibt nach dem Spiel in Osnabrück (2:0) und vor dem Spiel bei Erzgebirge Aue am Mittwoch um 18.30 Uhr kaum Zeit. Viele Trainingseinheiten musste er jedenfalls nicht vorbereiten. Das Ziel vor dem 32. Spieltag bleibt dennoch unverändert. Reis möchte gerne die Serie von ungeschlagenen Spielen in Reihe ausbauen. Neun sind es bisher, zwölf könnten es werden.

Geht es nach Reis, erreicht sein Team diese Zahl. Er jedenfalls will die Spannung hoch halten. „Drei Spiele stehen noch an. Natürlich wollen wir gerne mit einem Erfolgserlebnis in die Pause gehen.“ Für den Verein stehe auch viel auf dem Spiel, Stichwort Fernsehgelder. Die Mannschaft aber wolle eben auch möglichst erfolgreich weiter spielen. „Sie will die Serie weiter ausbauen. Wobei die Aufgabe in Aue wieder sehr schwierig ist. Aue ist sehr heimstark.“

Vier Auswärtsspiele ohne Gegentor

Bochum aber ist gerade nach dem Re-Start auswärts auch sehr gut in Form. Vier Auswärtsspiele in Reihe haben die Bochumer nicht verloren, dabei eins, das zuletzt in Osnabrück sicher mit 2:0 gewonnen. Gegentore gab es in allen vier Auswärtsspielen nicht. Das Team von Thomas Reis präsentiert sich defensiv deutlich stabiler als über weite Strecken der Saison.

„Die ganze Mannschaft arbeitet defensiv besser“, sagt Reis dazu. „Wir haben auch in der Coronapause versucht, der Mannschaft klare Strukturen vorzugeben. Das scheint angekommen zu sein. Natürlich gibt uns auch Vasileios Lampropoulos mit seiner Erfahrung viel Sicherheit, aber die Abwehrarbeit fängt vorne an und auch da machen es die Spieler gut.“

Wintzheimer für Ganvoula

In den meisten Spielen war das Silvere Ganvoula als erster Angreifer und damit erster Abwehrspieler. Bochums bester Angreifer wird aber auch in Aue fehlen. Er hat weiterhin muskuläre Probleme. Für ihn rückt erneut Manuel Wintzheimer ins Team. Darüber hinaus könnte es zur weiteren Wechseln kommen. Muss es aber nicht. „Ich warte das Training am Dienstag noch ab“, sagte Reis. „Aber bei einigen Spielern hat man jetzt das Gefühl, dass sie körperlich am Limit sind.“ Die englische Woche zeigt Wirkung. Bereits am Dienstag fahren die Bochumer nach Aue, in der Nacht nach dem Spiel geht es bereits zurück. „Man darf diese Belastung nicht unterschätzen“, sagt Reis.

Manuel Wintzheimer (v.) rückt erneut für den verletzten Silvere Ganvoula ins Sturmzentrum.
Manuel Wintzheimer (v.) rückt erneut für den verletzten Silvere Ganvoula ins Sturmzentrum. © firo Sportphoto | Michael Titgemeyer

Wobei er möglicherweise mit Sebastian Maier wieder einen Spieler zum Kader dazu bekommt. Maier hat nach seiner Verletzung bereits zwei Einheiten mit der Mannschaft absolviert. Er könnte zumindest wieder in den Spieltagskader rutschen und die Wechselmöglichkeiten für Reis erhöhen.

Team kann Ausfälle kompensieren

Wobei Reis bereits mehrfach betont hat, dass er ohnehin weniger auf die Spieler schaut, die fehlen, sondern auf die, die er zur Verfügung hat. Dass dem Team mit Ganvoula, Simon Zoller und Danny Blum die drei über die Saison gesehen besten Angreifer fehlen, ist zurzeit jedoch nicht zu merken. „Ich darf dann da ja auch als Trainer nicht Trübsal blasen“, sagt Reis. „Wir können diese Ausfälle derzeit kompensieren, weil wir einen Lauf und Selbstvertrauen haben und weil Spieler, die über weite Strecken der Saison hinten dran waren, jetzt zeigen, dass man sich auf sie verlassen kann.“

Zudem habe er versucht, mit der Mannschaft an der Einstellung während der Spiele zu arbeiten. „Wenn wir zu Beginn der Saison in Führung gegangen sind, hatten die Spieler das Gefühl, etwas verlieren zu können, also die Führung. Das wollten wir ändern und haben das auch mit Spielformen im Training versucht. Wenn wir jetzt in Führung gehen, haben die Spieler das Gefühl, etwas gewinnen zu können.“

<<<NEUES TRIKOT IN DER NEUEN SAISON>>>

In der kommenden Saison wird der VfL Bochum in einem neuen Trikot spielen. Allerdings wird das Team es nicht im letzten Heimspiel gegen Fürth vorstellen und tragen. „Dafür werden wir einen gesonderten Termin finden“, sagte VfL-Sportvorstand Sebastian Schindzielorz.

Einen besonderen Termin wird es auch für die Mannschaft, Trainer und Betreuer zur Verabschiedung nach der Saison geben. „Unser letztes Spiel findet ja in Hannover statt“, sagte Schindzielorz. „Einen Tag danach werden wir uns noch einmal in Bochum mit allen treffen, um uns da vernünftig von einander verabschieden zu können.“