Bochum. Spieler, Trainer und Geschäftsführer des VfL Bochum verzichten bis Juni auf Teile ihres Gehalts, in ähnlicher Höhe wie bei anderen Zweitligisten.
Spieler, Trainer und Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum verzichten bis zum 30. Juni 2020 auf Teile ihres Gehalts. Damit wollen sie dazu beitragen, dass die finanziellen Einbußen durch die Corona-Krise ein wenig abgemildert werden. Wie hoch und dramatisch die Einbußen für den VfL Bochum am Ende sein werden, ist noch nicht absehbar. Dies hängt vor allem davon ab, ob die Saison noch zu Ende gespielt werden kann oder nicht. Auch bei Geisterspielen droht ein Verlust in Millionenhöhe.
Verzicht soll relativ betrachtet für alle Spieler gleich ausfallen
Über die Höhe des Verzichts seiner Profifußballer teilte der Verein nichts mit. Nach Informationen dieser Redaktion handelt es sich um zehn bis 15 Prozent, und zwar für alle gleich. Ähnliche Größenordnungen gab es bereits bei anderen Zweitligavereinen, deren Spieler auf Teile ihres Gehalts verzichten, zum Beispiel beim Karlsruher SC.
Der relative Verlust ist also für alle Beteiligten gleich, der absolute je nach Höhe des Grundgehalts unterschiedlich für jeden einzelnen VfL-Spieler. Um ein fiktives Beispiel zu nennen: Bei einem Monatsgehalt von 25.000 Euro und einem Verzicht von 15 Prozent würde der Spieler auf monatlich 3.750 Euro verzichten.
Aktuell umfasst der Lizenzspielerkader des VfL 30 Spieler. Am 30. Juni 2020 laufen zwölf Spielerverträge aus, darunter die Kontrakte von Manuel Riemann, Danilo Soares und Robert Tesche. Acht Profis haben noch einen Kontrakt bis 2021, vier Spieler sind bis 2022 an den VfL gebunden (Simon Zoller, Saulo Decarli, Maxim Leitsch, Tom Weilandt), zwei bis 2023 (Robert Zulj, Silvere Ganvoula) und einer bis 2024 (Armel Bella-Kotchap). Hinzu kommen die Jungprofis Stelios Kokovas, Paul Grave und Moritz Römling, die alle noch längerfristig gebunden sind an den VfL.
Auch interessant
Geschäftsführer Schindzielorz: Spieler und Trainer „sind auf uns zugekommen“
„Die Spieler und Trainer sind auf uns zugekommen und haben erklärt, dass sie sich solidarisch zeigen und freiwillig ihren Beitrag dazu leisten wollen, um den VfL in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen“, erklärte Sebastian Schindzielorz, VfL-Geschäftsführer Sport, zum Gehaltsverzicht. „Dieses Angebot vom Team freut uns sehr, schließlich hat man im ganzen Stadtgebiet von Bochum schon in der vergangenen Woche gesehen und gehört, was Solidarität bedeutet. Selbstverständlich wird sich auch die Geschäftsführung dieser Aktion anschließen und ihren Teil dazu beitragen, dem VfL finanziell zu helfen. Es ist eine Ausnahmesituation, in der wir uns befinden, und da sind außergewöhnliche, verantwortungsvolle Maßnahmen jeder Art herzlich willkommen und zu begrüßen.“