Bochum. Bei der Liga-Generalprobe spielt der VfL Bochum gegen Uerdingen (Mittwoch, 11 Uhr) wohl mit einer Viererkette. Maier ist im Mannschaftstraining.

Die Frühlings-Wärme haben sie nicht mitgebracht aus dem Trainingslager in Südspanien, immerhin aber die Sonne - und vor allem: Fitness. Beim ersten Training in Bochum nach einer guten Woche in Andalusien trainierten alle Spanien-Fahrer mit. Und einer kam sogar noch hinzu.

Sebastian Maier ist ins Mannschaftstraining des VfL Bochum zurückgekehrt.
Sebastian Maier ist ins Mannschaftstraining des VfL Bochum zurückgekehrt. © WAZ FotoPool | Udo Kreikenbohm

Sebastian Maier hatte die Zeit daheim mit einem individuellen Programm und Reha-Trainern genutzt, um wieder Anschluss zu finden. Am Dienstagnachmittag trainierte der Mittelfeldspieler, der neben Ulrich Bapoh (Kreuzbandriss) als einziger das Trainingslager verpasst hatte, wieder mit der Mannschaft. „Das zeigt, dass die Entscheidung richtig war“, sagte Trainer Thomas Reis erfreut. „Jetzt müssen wir ihn langsam wieder integrieren.“

Maier wird noch keine Rolle spielen, wenn der VfL kommende Woche Dienstag, 28. Januar, bei Arminia Bielefeld in die Rest-Rückrunde startet und damit die 2. Liga im Jahr 2020 eröffnet ab 18.30 Uhr. Die drei weiteren Dienstag-Spiele steigen erst um 20.30 Uhr, fünf Partien folgen am Mittwoch und Donnerstag.

Generalprobe gegen Uerdingen: Mehr Einsatzzeit für Stammkräfte

Die Generalprobe dafür findet an diesem Mittwoch auf dem Leichtathletik-Platz am Ruhrstadion statt. Zu Gast ist der individuell hochkarätig besetzte Drittligist KFC Uerdingen (Anpfiff: 11 Uhr).

Die Startelf wird sicherlich mehr als ein Fingerzeig sein auch für die erste Wahl in Bielefeld, diesmal wird der Trainer auch nicht komplett wechseln, sondern einigen Spielern längere Einsatzzeiten geben, erklärte Thomas Reis nach der Einheit am Dienstag.

Mit Fabian und Decarli in der Innenverteidigung im 4-4-2

Macht in der Vorbereitung, anders als in vielen Zweitliga-Spielen bisher, einen guten, stabilen EindrucK: Saulo Decarli.
Macht in der Vorbereitung, anders als in vielen Zweitliga-Spielen bisher, einen guten, stabilen EindrucK: Saulo Decarli. © WAZ FotoPool | Udo Kreikenbohm

Voraussichtlich wird Reis auf ein 4-4-2 setzen, das defensiv zu einem kompakteren 4-3-3 wird, wie zuletzt gegen Dinamo Bukarest (1:1). Die einstudierte Dreierkette ist damit nicht vom Tisch, aber eher eine Variante. Zudem sollte sie helfen, defensive Sicherheit zurückzugewinnen. Wichtig ist Trainer Reis unabhängig vom System, dass „die Abstände geringer sind“ als in der Hinrunde, dass „die Zweikämpfe“ angenommen werden. Und der VfL seine Stärken in der Offensive beibehält oder sogar ausbaut.

Zu rechnen ist mit Patrick Fabian und Saulo Decarli innen sowie Danilo Soares und Cristian Gamboa außen. Im Angriff dürften Silvere Ganvoula und Danny Blum loslegen. Im Mittelfeld spielten zuletzt Robert Tesche als Sechser, Anthony Losilla und Vitaly Janelt auf den Halbpositionen und Robert Zulj auf der Zehn. Statt des Neuzugangs Zulj oder statt Janelt könnte Simon Zoller beginnen. Chung-Yong Lee droht vorerst die Bank.

Thomas Reis über den Konkurrenzkampf: „Das kann ein Pluspunkt sein für uns“

In jedem Fall hat sich die Auswahl für Trainer Reis, Stand jetzt, taktisch und vor allem personell erhöht. „Wir hatten keine muskulären Probleme, alle sind fit“, freut sich der Trainer. „Einige Spieler haben einen sehr guten Eindruck gemacht und sich herangekämpft.“ Der Konkurrenzkampf sei „sehr hoch. Aber wir haben 16 Spiele vor der Brust“, so Reis. „Es wird sicherlich den einen oder anderen Enttäuschten geben“, ahnt der Trainer beim Thema Startelf. Und hofft, dass dann aus Frust Leistung wird. Im Training, letztlich im Spiel. „Das kann ein großer Pluspunkt sein für uns.“

KFC Uerdingen musste das Trainingslager in der Toskana abbrechen

Uerdingen ist jedenfalls ein Gegner, der Bochum einiges abverlangen dürfte. Der KFC liegt in der 3. Liga auf Rang acht mit nur drei Punkten Rückstand auf Relegationsplatz drei und startet bereits am Sonntag gegen den FC Bayern München II in die Rückrunde. Die Vorbereitung verlief allerdings nicht so sonnig wie beim VfL. Das Trainingslager in der Toskana musste der KFC abbrechen, der Platz war unbespielbar. Manager Stefan Effenberg geriet in die Kritik, schob die Umstände aber auf die Witterungsbedingungen. Bei Venlo bezog der KFC dann ein neues Quartier.

Drittligist ist individuell hochkarätig besetzt

Der langjährige Bochumer Selim Gündüz, hier beim Testspiel gegen den VfL mit Tom Weilandt im vergangenen Oktober (4:2 für Bochum), spielt seit dieser Saison für den KFC Uerdingen.
Der langjährige Bochumer Selim Gündüz, hier beim Testspiel gegen den VfL mit Tom Weilandt im vergangenen Oktober (4:2 für Bochum), spielt seit dieser Saison für den KFC Uerdingen. © WAZ FotoPool | Udo Kreikenbohm

Die mit Ex-Bundesliga-Größen wie Dominic Maroh, Adam Matuschyk und natürlich Kevin Großkreutz teuer besetzten Uerdinger, bei denen der Ex-Bochumer Selim Gündüz seit Ende Oktober nicht mehr zu einem Ligaeinsatz kam, haben sich zudem noch verstärkt. Nach dem litauischen Innenverteidiger Edvinas Girdvainis wurde am Dienstag erst Rijad Kobiljar von Rudar Velenje aus der ersten slowenischen Liga verpflichtet. Der Mittelfeldmann soll in Bochum sein Debüt geben.

Wellers kann sich nicht empfehlen – Saglam spielt wieder mit Pavlidis

Beim VfL Bochum keine Rolle mehr spielen wie berichtet Maxwell Gyamfi, der am Dienstag individuell trainierte, und Jan Wellers, der weiterhin freigestellt ist. Bei einem Probetraining von Fortuna Düsseldorfs U23 konnte er sich nicht empfehlen. Fix ist indes der ablösefreie Wechsel von Görkem Saglam zu Willem II Tillburg. Beim niederländischen Erstligisten spielt Saglam künftig mit seinem Ex-VfL-Teamkollegen Evangelos Pavlidis zusammen.

Der Stürmer (21) kommt bei Willem II bestens an, kam in 18 der 19 Ligaspiele zum Zug, meist über die komplette Distanz. Dabei erzielte Pavlidis, der sich in Bochum nicht durchgesetzt hatte, zehn Treffer und bereitete zwei vor. Auch deshalb rangiert Willem II auf Platz drei hinter Ajax und AZ Alkmaar - und vor Eindhoven und Feyenoord Rotterdam. Auf einen ähnlichen Durchbruch hofft nun Görkem Saglam.