Kiel. Der VfL Bochum steckt nach dem 1:2 in Kiel tief in der Krise. Der Abstieg ist kein Hirngespinst von Pessimisten mehr. Ein Kommentar.
Manuel Riemann stellte sich den Medien, nur der Torwart des VfL Bochum und Stefano Celozzi nahmen öffentlich Stellung nach der abstiegsreifen Leistung bei Holstein Kiel. Riemann rang nach Fassung, suchte nach den richtigen Worten. „Nach so einem Spiel“, sagte er, „bin ich auch ratlos.“
Nicht zweitligataugliche Leistung der Bochumer Viererkette
Riemann war Bochums Bester, mit großem Abstand, das sagt auch viel über die Leistung seiner Vorderleute. Silvere Ganvoula als Unruheherd und Elfmeter-Torschütze, Anthony Losilla als Kapitän mit Fleißkärtchen, Manuel Wintzheimer als aggressiver Spieler nach seiner Einwechslung hoben sich auf niedrigem Niveau noch ein bisschen ab vom Rest. Was die Viererkette ablieferte, war nicht zweitligatauglich. Was die offensive Dreierreihe mit Weilandt, Maier, Blum zeigte, hatte mit Abstiegskampf nicht im Ansatz etwas zu tun, und auch Eisfeld konnte seine x-te Chance zum x-ten Mal nicht nutzen.
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Von mangelndem Zweikampfverhalten sprach Trainer Thomas Reis, der für die 2. Liga nicht reiche. Zudem räumte er ein, dass sein Team die ersten Minuten verschlafen habe. Das ist in dieser Situation – Bochum trat nicht als Meisterschaftsanwärter, sondern als Tabellensechzehnter der 2. Liga in Kiel an – ein Offenbarungseid. Und streng genommen hat Thomas Reis ja sogar untertrieben: Sein Team hat wie schon gegen Karlsruhe, von wenigen Phasen abgesehen, die ganze Partie verschlafen. Und das nach einer langen Aussprache am Dienstag, in der Tacheles geredet wurde.
Beim VfL Bochum passt hinten und vorne nichts zusammen
Es passt hinten und vorne nichts zusammen. Zu viele Spieler verstehen den Ernst der Lage nicht. Und von einem „Wir ziehen uns da gemeinsam raus“ ist auf dem Platz nichts zu sehen.
Ein Absturz in die 3. Liga ist längst kein Hirngespinst von Pessimisten mehr. Er rückt immer näher. Ganz real.