Bochum. Der VfL Bochum bleibt auch im dritten Spiel in Folge unbesiegt. Mit dem 1:1 in Stuttgart konnte sich der VfL am Samstag sogar von den Abstiegsrängen entfernen. Christian Fuchs traf kurz vor Schluss zum Ausgleich.

So richtig rausrücken mit der Sprache wollte Heiko Herrlich vor dem Anpfiff ja nicht, was seine personellen Überlegungen betraf. Schließlich zog der 38-Jährige aber doch seine Lehren aus dem 0:0 gegen Köln und beorderte Joel Epalle als hängende Spitze mal hinter, mal neben Stanislav Sestak. Shinji Ono rückte eine Position zurück - neben Christoph Dabrowski, während Marc Pfertzel rechts für Matias Concha verteidigte. Im linken Mittelfeld begann Zlatko Dedic anstelle von Dennis Grote.

Und es ließ sich gut an für die Bochumer gegen komplett verunsicherte und uninspirierte Stuttgarter. Bereits nach drei Minuten zeigte Sestak Serdar Tasci, was Geschwindigkeit ist. Der Slowake fand in der Mitte aber keinen Abnehmer, Christian Träsch konnte klären. Zehn Minuten später hätte der VfL in Führung gehen müssen, als Sestaks Pass die unsortierte VfB-Abwehr aufriss, Dedic aber gegen den abgezockten Jens Lehmann im Stuttgarter Tor Nerven zeigte. Danach war es vorbei mit der Herrlichkeit des Slowenen, dem man die Krankheits-Pause deutlich anmerkte.

Pech hatten die Bochumer noch einmal, als Träsch Sestak zwar festhielt, aber nur Gelb dafür kassierte - Ludovic Magnin, der noch näher zum Tor stand, verhinderte eine andere Bewertung durch Schiedsrichter Wagner. Nachdem Dabrowski mit einem Distanzschuss das Ziel nur knapp verfehlt hatte, machte sich Unmut breit auf den Rängen der Mercedes-Benz Arena. Die schleppende, umständliche und wenig konstruktive Spielweise des VfB provozierte ein gellendes Pfeifkonzert, dem alsbald die üblichen Sprechchöre folgten. Das frustrierte Publikum hatte unüberhörbar "die Schnauze voll".

Zwanzig engagierte Minuten der Stuttgarter genügten jedoch, um VfB-Manager Horst Heldt zu widerlegen. "Es ist doch egal, wer bei uns die Tore nicht schießt", hatte Heldt nach dem 0:4 gegen Leverkusen gesagt und auf die lediglich elf Treffer in den bisherigen 14 Ligaspielen angespielt.

Unter dem Strich ein glücklicher Punktgewinn

Gestern schienen die Schwaben an Philipp Heerwagen zu scheitern. Der Bayer parierte nicht nur Elsons Freistoß, sondern blieb auch gegen Cacau und erneut Elson Sieger. Schließlich, als seine Mitspieler immer noch nicht genug taten, um das Spiel wieder in den Griff zu bekommen, war er geschlagen. Obwohl mit Marcel Maltritz, Mergim Mavraj und Dabrowski alle Kopfball-Spieler im Strafraum versammelt waren, konnte sich Tasci durchsetzen und zum 1:0 einköpfen.

Wer nun auf ein Aufbäumen des VfL gehofft hatte, wurde enttäuscht. So gut wie nichts tat sich mehr vor Lehmanns Tor, sieht man von Sestaks Chance kurz vor Toresschluss ab. Der Bochumer Stürmer konnte - ins Spiel gebracht von Slawo Freier - Lehmann zwar umkurven, traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz. Und dann doch noch der Ausgleich. Christian Fuchs setzte den Ball per Freistoß - kurz zuvor war Diego Klimowicz nach einem groben Foul an Tasci mittels Roter Karte vom Platz geflogen - in den Winkel. Ein unter dem Strich glücklicher Punktgewinn für den VfL.