Fußball-Zweitligist VfL Bochum plant den großen Umbruch. Auch Stefano Celozzi, der Kapitän, soll den Verein verlassen. Ein Kommentar.

Den „Worst Case“, erklärte Kapitän Stefano Celozzi nach dem packenden, am Ende dramatischen Saisonfinale im Ruhrstadion, hat der VfL verhindert. Mit viel Einsatz haben sich die Profis gewehrt und so nicht zugelassen, dass Union Berlin in Bochum zur Aufstiegs-Feier blasen durfte.

Es war eine Energieleistung, von der man sich unterm Strich mehr gewünscht hätte im Verlauf der Saison. Denn dann wäre, trotz der vielen Ausfälle, deutlich mehr drin gewesen als der enttäuschende Rang elf. Zwar kann man dem Kader nicht per se den Leistungs-Willen absprechen. Aber in zu vielen Partien fehlte es an der entscheidenden Konzentration, am Biss und Hunger von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Keine Rücksicht mehr auf alte Verdienste

Auch deshalb gibt es jetzt einen „großen Umbruch“, so Trainer Robin Dutt. Er beschränkt sich nicht darauf, Spieler ziehen zu lassen, deren Verträge auslaufen. Auch Stefano Celozzi soll sich einen neuen Verein suchen. Die Richtung ist klar: Celozzi hat sich in den fünf Jahren beim VfL zweifellos immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Für das höhere Tempo, das Bochum gehen will, steht er nicht. Die VfL-Führung lässt Worten Taten folgen: Neben Celozzi, der dann der neunte fixe Abgang wäre, wird sich der VfL noch von weiteren Spielern trennen – ohne Rücksicht auf einstige Verdienste.