Bochum. . Seit dem Abstieg 2009/10 hat der VfL Bochum nur zweimal mehr als 23 Punkte geholt in der Hinrunde. Und drei Hinserien-Spiele stehen ja noch aus.

Die Stimmung hallt auch Tage später noch nach. „Jeder im Stadion ist explodiert – ich auch“, sagte Tom Weilandt nach seinem 2:1-Siegtreffer gegen Aue in der Nachspielzeit. „Etwas Schöneres gibt es nicht, als den Schlusspunkt zu setzen.“ Vier Zahlen nach dem Last-Minute-Erfolg – und vor der Partie in Magdeburg am Sonntag (13.30 Uhr).

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18:3 Torschüsse

Die statistischen Zahlen zu einem Spiel geben nicht immer den Eindruck wieder, den man ohne das Zahlenwerk gewonnen hat. Bei der Partie des VfL gegen Aue aber untermauern sie die konträre Spielweise der beiden Teams eindrucksvoll: 18:3 Torschüsse für Bochum wurden gezählt, 7:0 Ecken, 26:1 Flanken, Ballbesitz: 64 Prozent. Werte, die zugleich auch noch einmal zeigen, woran es hakte: an der Qualität der Flanken und Standards sowie an deren konsequenter Verwertung.

23 Punkte

Die Bochumer liegen auf Rekordkurs. In der bisher besten Zweitliga-Saison nach dem Abstieg 2009/10, gleich in der ersten Spielzeit danach unter Trainer Friedhelm Funkel, sammelte der VfL in der Hinrunde 28 Punkte. Damals feierte der VfL acht Siege in Serie, vier davon noch in der Hinrunde, und blieb insgesamt in 15 Partien in Folge unbesiegt. Am Ende reichte es für Rang drei, in der Relegation setzte sich Borussia Mönchengladbach knapp durch.

Aktuell hat der VfL 23 Zähler, die Partien in Magdeburg (2. Dezember), zuhause gegen St. Pauli (10. Dezember) und bei Union Berlin (15. Dezember) stehen noch aus in der Hinrunde (vor dem Weihnachtsfest steigt zudem das erste Rückrunden-Spiel in Köln am 21. Dezember). Bei zwei Siegen wäre der Zweitliga-Rekord seit dem letzten Abstieg geknackt. Rang drei hat der VfL in dieser Statistik bereits sicher, denn neben 2010/11 hatte Bochum nur in der Saison 2015/16 nach der Hinrunde 23 Punkte oder mehr, nämlich 24.

15 Tore von Hinterseer und Weilandt

Lukas Hinterseer belegt Rang drei in der Torjägerliste der 2. Liga mit acht Saisontreffern - jetzt schon dicht gefolgt vom aufdrehenden Tom Weilandt. Der Mann der Stunde beim VfL, der die letzten drei Tore für Bochum erzielte gegen Darmstadt (1:0) und Aue (2:1), kommt bereits auf sieben Treffer, gemeinsam hat das Tor-Duo des VfL also 15 Mal getroffen. Hinzu kommen bei Weilandt zwei Torvorlagen (Hinterseer: fünf). Zum Vergleich: In der Vorsaison, als Weilandt für Kiel spielte, erzielte er ein Tor (3 Vorlagen), und in seiner ersten VfL-Spielzeit kam „Hille“, wie der 26-Jährige gerufen wird, auf drei Tore und sieben Vorlagen.

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Aktuell unangefochten an der Spitze bleibt Kölns Simon Terodde (17 Tore, 1 Vorlage).

93 - oder: dritte Minute der Nachspielzeit

Bochum trifft zum 2:1 gegen Aue. Und Magdeburg kassiert das Tor zum 2:3 in Fürth. Der kommende Gegner des VfL erlebte am vergangenen Spieltag exakt das Gegenteil der Gefühle. Schlimmer noch: Erst in Minute 88 hatten die lange führenden Aufsteiger den Ausgleich kassiert, das bittere Ende zerlegte den FCM dann in Minute 93.

Und das zur Premiere eines alten Bekannten in Bochum: Michael Oenning war 2017/08 Trainer der U19 des VfL, in der damals unter anderem Ilkay Gündogan spielte. Mitte Februar 2008 wurde Oenning dann Co-Trainer beim 1. FC Nürnberg. Der 53-Jährige hatte vor dem letzten Spieltag dieser Saison Aufstiegstrainer Jens Härtel in Magdeburg abgelöst.

Auch dessen letztes Spiel entschied sich erst in der Schlussphase: Magdeburg verspielte auch gegen Regensburg eine 2:1-Führung, musste sich dem SSV Jahn durch ein Gegentor in Minute 90 noch mit 2:3 geschlagen geben. Nach diesen zwei unglücklichen Niederlagen kommt nun Bochum.