Bochum. Der VfL Bochum hat am Sonntag ein irres Schützenfest gegen den FC Ingolstadt gefeiert. Beim 6:0-Sieg traf VfL-Stürmer Lukas Hinterseer dreifach.

Es war immer das gleiche: In den ersten vier Saisonspielen des VfL Bochum rackerte sich Stürmer Lukas Hinterseer in vorderster Front ab - verließ den Rasen am Ende aber jeweils ohne eigenen Torerfolg. Am Sonntagnachmittag endete seine Torflaute - und wie. Beim 6:0-Kantersieg über seinen ehemaligen Klub FC Ingolstadt war der österreichische Nationalstürmer gleich dreifach erfolgreich, obendrein bereitete er einen Treffer vor. Wir unterhielten uns nach der Partie mit dem Mann des Spiels über seine Leistung und die Erwartungshaltung in Bochum.

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Herr Hinterseer, das war doch mal ein perfekter Fußball-Nachmittag. Sie haben kürzlich gesagt, irgendwann fällt der Ball ins Tor und jetzt machen Sie direkt drei Stück…

Lukas Hinterseer: Ja, es war ein super Tag. Also ich glaube, es hat einfach alles zusammengepasst. Wir sind mit dem Tor und dem Pfostenschuss gleich danach super gestartet und haben uns in einen kleinen Rausch gespielt. Da war Ingolstadt natürlich verunsichert. Gefühlt kam jeder Schuss gefährlich auf’s Tor oder war sogar drin. Wir haben alles, was wir uns vorgenommen haben sehr gut umgesetzt, und auch wenn es sich blöd anhört: Der Sieg war auch in der Höhe verdient.

Blicken wir noch einmal auf das 3:0 zurück. Die Flanke von Kruse kommt aus vollem Lauf, Sie legen perfekt mit der Brust ab. Besseren Fußball kann man in der zweiten Liga kaum spielen, oder?

Hinterseer: Ich will nicht sagen, dass wir perfekt gespielt haben, aber dieses Tor war natürlich sehr schön anzusehen. Es war genau das, was wir wollten: Erst mit unserem Kurzpassspiel abwarten und sobald sich die Räume in der gegnerischen Hintermannschaft ergeben, wollten wir diese nutzen. Da läuft Robbie (Kruse, d. Red.) dann perfekt rein, spielt zu mir, ich leg dann ab und Tom (Weilandt, d. Red.) trifft ihn einfach perfekt. Sowas gehört an einem solchen Tag dann einfach dazu.

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Sie haben nicht nur dreifach getroffen, sondern auch noch einen Assist beigesteuert. Vier Scorerpunkte von Lukas Hinterseer - gab es das schonmal?

Hinterseer: Ich denke nicht (lacht). Das ist eine schöne Sache für mich, denn man kriegt schon etwas von der Kritik mit, wenn es mal nicht läuft. Stürmer werden nunmal an Toren gemessen. Aber ich habe mich nie davon beeinflussen lassen. Ich versuche einfach, vorne wegzugehen mit meiner Laufleistung und mit meinem Einsatz. Das wird normalerweise auch belohnt, so wie heute.

Und was in der Liga möglich ist, zeigen die anderen Spiele. Paderborn schlägt Köln mit 5:3, dadurch ist VfL Bochum vorerst Tabellenzweiter. Und die Qualität im Kader spricht ja auch eine eigene Sprache, wenn Spieler wie Sam oder Lee bei einem 6:0-Sieg lange auf der Bank sitzen. Da müssen die anderen Gegner den VfL jetzt wohl ernst nehmen müssen…

Hinterseer: Ich denke, dass wir den Sieg richtig einordnen müssen. Nächste Woche gegen Kiel wird wahrscheinlich wieder ein ganz anderes Spiel. Da müssen wir erstmal auf die Euphoriebremse treten, das Spiel zwischen Köln und Paderborn zeigt ja, wie eng die Liga ist. Aber wenn wir so konzentriert weiterarbeiten, bin ich mir sicher, dass wir weiter punkten werden. Und die Konkurrenzsituation beflügelt einen nochmal zusätzlich, wir pushen uns gegenseitig im Training. Jeder will natürlich das beste geben, die Atmosphäre stimmt bei uns - so soll es sein.