Bochum. Mit leichten Tränen in den Augen sprach Selim Gündüz über den 3:2 (2:1)-Sieg des VfL Bochum gegen Kaiserslautern. Denn vor wenigen Wochen hat er seinen besten Freund verloren.

Gerade so eben konnte Selim Gündüz die Tränen zurückhalten. Nach dem 3:2-Erfolg des VfL Bochum gegen den 1. FC Kaiserslautern strahlte er in den Katakomben bis über beide Ohren: „Riesenkompliment an die Mannschaft, wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt. Dass wir nach dem Ausgleich zurückgekommen sind, zeigt die Mentalität der Mannschaft.“ Für Gündüz war die Partie besonders emotional. Unter Robin Dutt durfte er zum ersten Mal von Beginn an ran - und überzeugte als Aushilfe auf der rechten Abwehrseite. Doch die Tränen in seinen Augen hatten nicht nur einen positiven Hintergrund.

Vor wenigen Wochen verstarb sein Mops „Jackson“ im Alter von drei Jahren. Auf Instagram trauerte Gündüz mit Postings um seinen Hund. Gündüz nach dem Spiel mit stockender Stimme: „Es war nicht einfach für mich. Ich habe meinen besten Freund verloren. Diesen Sieg widme ich auch ihm.“ Bei seiner Auswechslung bekam er von den 23.042 Zuschauern großen Applaus, der ihm sichtlich gutgetan hat: „Ich bin froh, dass ich wieder dabei bin.“ Kraft habe er auch von seinen zwei neuen Hunden Joy und Chico bekommen. Seit November 2017 durfte Gündüz nicht mehr von Beginn an ran. Dass er gegen Kaiserslautern als Rechtsverteidiger aufgeboten worden ist, war kein Problem für ihn: „Ich spiele die Position, die mir der Trainer vorgibt.“ Ein anderes Thema ist für Gündüz noch nicht geklärt.

Ungeklärte Vertragssituation - Gündüz möchte sich nicht äußern

Vor allem im ersten Durchgang überzeugte der gelernte Offensivspieler in neuer Rolle. Von Beginn an warf er sich mit vollem Einsatz in jeden Zweikampf und hatte eine sehr gute Körpersprache. Auch die Mittspieler feuerte er immer wieder lautstark an. Dieser Auftritt war Werbung in eigener Sache. Denn zum Saisonende läuft der Vertrag des Deutsch-Türken aus. Gespräche mit dem Verein habe es laut Gündüz noch nicht gegeben. Und auch Gündüz war eher weniger gesprächsbereit in Bezug auf dieses Thema.

„Dazu möchte ich mich nicht äußern“, sagte er: „Da müssen sie den Sportvorstand fragen.“ Gündüz ist seit 2009 im Verein, wechselte damals von Siegen in die U17-Jugend des VfL. Er ist also ein echtes Eigengewächs. Und damit auch ein Vorbild für die Talente im Nachwuchsleistungszentrum. Sollte die Formkurve weiter so stark nach oben zeigen, wird der VfL wohl kaum um eine Vertragsverlängerung herumkommen.