Bochum. Personell ist beim VfL Bochum alles gerichtet für das West-Highlight beim Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf. Auch Stöger kann spielen.

Entwarnung in Sachen Kevin Stöger. Am Vortag hatte der Mittelfeldmann und Impulsgeber des VfL Bochum noch wegen eines Schlages auf den Spann aussetzen müssen mit dem Training, am gestrigen Donnerstag aber mischte der 24-Jährige wieder munter mit. Personell scheint also beim VfL alles gerichtet zu sein für das heutige West-Highlight beim Zweitliga-Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf. Rund 4000 Bochumer Fans werden ihre Mannschaft ans Rheinufer begleiten und auf den dritten Auswärtssieg in Serie hoffen.

Das Hinspiel zwischen Düsseldorf und dem VfL Bochum endete 0:0

Ein Ziel, das nur mit viel Schweiß und Engagement zu erreichen sein dürfte. Trotz der aktuellen 0:1-Niederlage der Fortuna gegen Darmstadt 98 habe man, so VfL-Trainer Robin Dutt, „die Klasse der Düsseldorfer“ gesehen - auch wenn gerade diese Begegnung „nicht zur Spielanalyse getaugt hat“. Was die Fortuna in dieser Saison, in der praktisch die komplette 2. Liga, was Leistungen und Ergebnisse angeht, aufeinander hockt, von der Konkurrenz unterscheide, sei die „Konstanz“ der Rheinländer, so Dutt.

Spitzenreiter Fortuna: Funkel holt das Maximum heraus

„Wir sind keine Übermannschaft und haben uns alles hart erarbeitet. Diese Mannschaft hat schon ganz andere Dinge weggesteckt.“ So kommentierte Friedhelm Funkel, vielleicht der Übungsleiter im Fußball-Unterhaus mit dem ausgeglichensten Gefühlshaushalt, die 0:1-Niederlage seiner Fortuna gegen Darmstadt 98.

Funkel ist die Erfahrung in Person und außerordentlich erfolgreich. Fünfmal bereits ist er mit seinen Mannschaften aufgestiegen, und die sechste Sause ist sozusagen schon gebucht, auch wenn der 64-Jährige davon jetzt noch nichts wissen will. Aber acht Punkte Vorsprung vor Holstein Kiel auf Platz drei ist angesichts der Ausgeglichenheit der Liga und der Konstanz der Düsseldorfer ein echtes Faustpfand. Und dass die Nummer eins, die ja keine Übermannschaft ist, zehnmal mit einem Tor Unterschied gewonnen hat, spricht für den Fußballlehrer Funkel, der das Maximum herauszuholen versteht aus dieser Elf.

Personell sieht es ganz gut aus bei der Fortuna. Zwar fällt neben André Hoffmann (Hodenriss) auch Lukas Schmitz (Zehenbruch) aus, doch dafür kehren der etatmäßige Außenverteidiger Nico Gießelmann und Adam Bodzek nach abgesessener Gelbsperre wieder ins Team zurück. Vermutlich nicht zur Startelf zählen wird der angeschlagene Benito Raman. (ecki)

Damit ist ein Leistungsniveau gemeint, das nicht unbedingt zum Zungeschnalzen verführt, das aber selten unterschritten wird. Was eben nicht bedeutet, jeden Gegner in Grund und Boden zu spielen und nahezu alle Spiele zu gewinnen. „Es ist normal, dass man mal verliert“, hat Friedhelm Funkel nach der jüngsten Niederlage gesagt und ist zur Tagesordnung übergegangen.

Im Erfolg so sachlich zu sein wie im Misserfolg, dieses Geschäft betreiben Trainer mit viel Erfahrung. Robin Dutt waren offenbar die durchweg positiven Töne nach den jüngsten Erfolgen etwas zu laut, er versucht nun gegenzusteuern und alles auf ein Normalmaß herunterzuregeln. „Ich hoffe, keiner lässt sich anstecken von den Lobeshymnen“, sagte er gestern. Gemünzt war das vor allem auf seine Spieler, die in dieser entscheidenden Phase bloß nicht die Bodenhaftung und die nötige Ernsthaftigkeit verlieren sollen.

Das Hinspiel war, obschon kein Tor fiel, einer der besseren Auftritte des VfL in der Hinrunde. Auch damals bewies Friedhelm Funkel, dessen Mannschaft sensationell - mit 28 Punkten aus elf Spielen - in die Saison gestartet war, Augenmaß; jedenfalls war er keinesfalls unzufrieden mit dem torlosen Unentschieden.

VfL-Trainer Dutt erwähnt Leistungen von Fabian und Eisfeld beispielhaft

Seitdem haben sich zwar Spieler wie Felix Bastians und Dimitrios Diamantakos aus Bochum verabschiedet, aber die aktuelle Erfolgsformation dürfte am Freitag in Düsseldorf erneut auf dem Platz stehen, auch wenn Robin Dutt immer wieder die Leistungen von Patrick Fabian und Thomas Eisfeld als beispielhaft erwähnt. „Ein bisschen Glück gehört auch dazu“, sagte Dutt nicht nur mit Blick auf Stöger, sondern im Rückblick auf die vergangenen, praktisch verletzungsfreien Wochen.