Bochum. . Beim letzten Test vor dem Zweitliga-Start verzichtet Bochums Trainer Rasiejewski auf die potenzielle Startelf. Die Torwartfrage bleibt offen.

Ein letzter Test noch, dann steht der VfL Bochum wieder richtig auf dem Prüfstand. Am heutigen Samstag tritt die Mannschaft von Trainer Jens Rasiejewski auf dem Aachener Tivoli an, bei der in den letzten Jahren kräftig durchgeschüttelten Alemannia, die gerade in der Regionalliga versucht, das zweite Insolvenzverfahren innerhalb von fünf Jahren zu überstehen.

Die Aachener sind derzeit Tabellenfünfter im Westen, haben aber angesichts der aktuell neun Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Viktoria Köln nur wenig Hoffnung, die wirtschaftlich unattraktive vierte Liga verlassen zu dürfen. Innenverteidiger Alexander Heinze, ein gebürtiger Bochumer, der unter anderem in der Jugend bei Arminia Bochum gespielt hat, fordert vor dem Kräftemessen mit dem Zweitligisten aus der Heimatstadt: „Wir sollten mutiger und selbstbewusster auftreten als gegen Venlo.“ Beim Tabellenzehnten der holländischen Ehrendivision verlor die Mannschaft von Trainer Fuat Kilic unlängst deutlich mit 0:4.

Die Nummer drei steht im Tor

Ob dem VfL Bochum ebenfalls vier Tore gelingen, wird sich zeigen. Bereits vor dem 1:1 beim FC St. Pauli hatte VfL-Trainer Jens Rasiejewski gesagt, dass in Aachen die Spieler mehr Spielanteile bekommen würden, die in Hamburg am Mittwoch nicht so üppig bedacht worden waren. Heißt: Sidney Sam, Görkem Saglam, Selim Gündüz, auch Lukas Hinterseer und einige andere werden diesmal in der Bochumer Startelf stehen.

Felix Bastians, der auf dem Sprung nach China steht, und Danilo Soares werden in Aachen fehlen, auf der linken Seite werden Mangelerscheinungen immer deutlicher. Bastians bald weg, Soares noch verletzt, Timo Perthels Rückkehr nicht wirklich kalkulierbar, Jannik Bandowskis Fitness- und Gesundheitszustand schwankend: Beim VfL ist der Notstand ausgebrochen, was Spieler mit einem starken linken Fuß betrifft.

Aufwertung für die Linksfüße

Deshalb erfahren gerade Nico Rieble und vor allem Maxim Leitsch eine Aufwertung. Zwar denkt man beim VfL auch über einen externen Nachfolger von Felix Bastians nach, aber gegenüber einem Spieler wie Marvin Friedrich, über den spekuliert wird, ist Leitsch klar im Vorteil. Das 19-jährige Eigengewächs des VfL hat in dieser Saison bereits acht Zweitliga-Einsätze zu verbuchen, der 22-jährige Friedrich dagegen hat seit seinem Wechsel von Schalke 04 zum FC Augsburg vor eineinhalb Jahren ausschließlich in der Regionalliga gespielt und gehörte in dieser Zeit nicht ein einziges Mal zum Bundesliga-Kader der Schwaben.

Käme Friedrich, dessen Vertrag in Augsburg bis 2019 läuft, dennoch nach Bochum, dann dürfte man wohl kaum von ihm die stabile Leistung eines Bastians erwarten. Also wäre er auch keine Verstärkung für die kommenden Monate und darüberhinaus. Dass der FCA dem langen Innenverteidiger keine Steine in den Weg legen würde, darf man indes getrost unterstellen. Friedrich gehörte im Sommer zu den fünf Spielern, die der FC Augsburg nicht mitgenommen hatte ins englische Trainingslager. Er hat in Bayern von Beginn an bis heute keine Rolle gespielt bei den Profis.

Torwart Florian Kraft spielt durch

Doch zurück zum letzten Vorbereitungsspiel der Bochumer. Trainer Jens Rasiejewski hat sich, was die Partie in Aachen angeht, gestern entscheiden: „Florian Kraft wird gegen die Alemannia durchspielen, die beiden anderen bleiben zu Hause.“ Wer am Dienstag im Heimspiel gegen den MSV das Tor hüten wird, ist wohl immer noch offen. Der VfL-Trainer will sich mit seinen Co-Trainern noch einmal das gesammelte Bildmaterial der Vorbereitung anschauen, um dann eine Entscheidung zu treffen.

In Sachen Feldspieler sieht man klarer. Rasiejewski wird die komplette Startelf von Hamburg plus Vitaly Janelt zu Hause lassen. Die beim FC St. Pauli eingewechselten zehn Feldspieler werden also beginnen, nach Aachen mitreisen werden zudem einige A-Junioren. Danilo Soares wird nicht dabei sein, damit dürfte sich auch das Spiel am Dienstag für ihn erledigt haben.