Bochum/Gelsenkirchen. Hätte der FC Bayern eine Ablösesumme für Leon Goretzka an Schalke überweisen müssen, hätte daran auch der VfL Bochum verdient. Doch das klappt nicht.
Nicht nur die Schalke-Fans, sondern auch die Anhänger des VfL Bochum werden sich geärgert haben, als Schalke-Sportvorstand Christian Heidel am Freitag verkündete, dass Leon Goretzka im Sommer 2018 ablösefrei vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München wechseln wird. Denn dadurch ist auch klar: Der VfL Bochum verdient bei diesem Wechsel nicht mit. Hätten die Münchner eine Ablösesumme nach Gelsenkirchen überweisen müssen, wäre ein Teil davon direkt weiter an die Castroper Straße transferiert worden.
„Ich denke, dass es zu erwarten war", meint VfL-Manager Christian Hochstätter im Gespräch mit dieser Redaktion, aber "es ist schade, dass es so gekommen ist. Es wäre schon eine Nebeneinnahme für uns gewesen".
Goretzka ist in Bochum geboren, er wechselte schon mit sechs Jahren in die Jugendabteilung des VfL und durchlief dort alle Mannschaften, ehe der Mittelfeldspieler 2013 mit nur 18 Jahren das Schalke-Trikot überzog. Die Bochumer hatten damals die Hoffnung, dass eine Ablösesumme für Goretzka fällig wird, wenn dieser die Königsblauen wieder verlässt - deswegen vereinbarten sie mit dem S04 eine Klausel, in diesem Fall mitverdienen zu dürfen. Doch daraus wird nun nichts.
Goretzka: "Ich möchte dem VfL noch einmal etwas zurückgeben"
Zuletzt hatte Goretzka vor einigen Wochen in der Sportschau unterstrichen, wie groß die Verbundenheit zu seinem Heimatverein sei. "Ich möchte dem VfL noch einmal etwas zurückgeben. Zumal mein überraschender Abgang nicht optimal verlaufen ist", sagte er da. Deswegen veröffentlichten die Bochumer anschließend einen Liebesbrief an ihren verlorenen Sohn.
"Leon, wir kennen Dich beim VfL ja nun schon seit ein paar Jahren. Und wir wissen, dass Du nicht nur ein Spieler mit riesigem Talent, sondern auch ein Mensch mit großem Herz bist", hieß es darin.
Doch natürlich hätten sich die Bochumer auch gefreut, wenn sie an dem Wechsel zum FC Bayern München mitverdient hätten. (las)