Robbie Kruse, Profi des VfL Bochum, hat es mit Australien zur WM-Endrunde nach Russland geschafft. Jens Rasiejewski freut sich für den Angreifer.

  • Stürmer Robbie Kruse wird im zweiten Playoff-Spiel gegen Honduras in der 77. Minute eingewechselt
  • Der 29-Jährige wird kurz darauf gefoult, der folgende Elfmeter bringt das 3:0 und damit die Entscheidung
  • Ob Kruse, der am Freitagmittag zurückerwartet wird, am Samstag gegen Fürth spielen kann, ist offen

Am Mittwochmittag war es perfekt: Der VfL Bochum verfügt mit großer Wahrscheinlichkeit mal wieder über einen WM-Teilnehmer. Robbie Kruse hat es mit Australien zur WM-Endrunde nach Russland im kommenden Jahr geschafft. Dem 0:0 in Honduras ließen die Australier am Mittwoch in Sydney einen 3:1-Sieg folgen. Damit nehmen die „Socceroos“ schon zum vierten Mal in Folge an einer Fußball-Weltmeisterschaft teil.

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Den Bochumer Verantwortlichen wäre es zwar lieber gewesen, dass Kruse, bislang erfolgreichster VfL-Angreifer in dieser Spielzeit, wegen seiner Knieprobleme in Deutschland geblieben wäre, aber man handelte mit dem australischen Verband aus, dass der 29-Jährige die erste Playoff-Partie in Honduras nur als Zuschauer verfolgen und bis zum Anpfiff des Rückspiels intensiv behandelt werden sollte.

Kruse holt Elfmeter heraus

So scheint es auch gekommen zu sein. Kruse wurde am Mittwoch erst in der 77. Minute eingewechselt und war wenige Minuten später nur durch ein Foul zu stoppen. Der fällige Elfmeter bedeutete das 3:0 - damit war die Entscheidung gefallen. Der Ehrentreffer für Honduras in der Nachspielzeit fiel nicht mehr ins Gewicht. Und der Jubel in Australien anschließend war riesengroß. Die WM in Brasilien 2014 hatte Kruse wegen eines Kreuzbandrisses sausen lassen, jetzt kann und will er einen zweiten Anlauf nehmen.

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In Bochum hat man das alles mit teils bangem, teils freudigem Blick verfolgt. „Ich freue mich natürlich für ihn“, sagte gestern VfL-Trainer Jens Rasiejewski, der auch dem Einsatz seines Stürmers etwas grundsätzlich Gutes abgewinnen konnte: „Zumindest steht er wieder auf dem Rasen, das ist positiv.“

Entwickelt sich zum Pechvogel: Mittelfeld-Talent Vitaly Janelt musste wegen Rückenbeschwerden mit dem Training aussetzen.
Entwickelt sich zum Pechvogel: Mittelfeld-Talent Vitaly Janelt musste wegen Rückenbeschwerden mit dem Training aussetzen. © Udo Kreikenbohm

Am Freitagmittag wird der Mann aus Brisbane wieder in Bochum erwartet, ob er nur einen Tag später im Heimspiel gegen Greuther Fürth dabei sein kann, ist fraglich. Abschreiben muss man Kruse derzeit jedoch noch nicht, schließlich hat er seinen Kurzeinsatz offensichtlich gut überstanden. Vielleicht beflügelt ihn ja auch der Gedanke, demnächst ein WM-Teilnehmer zu sein.

Janelt entwickelt sich zum Pechvogel

Überhaupt sieht es momentan personell ganz ordentlich aus bei den Bochumern. Verzichten muss Jens Rasiejewski am Samstag zwar auf den gesperrten Kevin Stöger, doch bis auf Vitaly Janelt und Timo Perthel sowie Tim Hoogland scheinen alle Spieler einsatzfähig zu sein. Janelt entwickelt sich langsam zum Pechvogel der Saison. Momentan lassen Rückenbeschwerden kein reguläres Mannschaftstraining des 19-Jährigen zu.

Mit Tim Hoogland geht es zwar aufwärts, aber der Routinier ist erfahren genug, nach langer Pause nichts übers Knie zu brechen. „Eine Prognose? Ich bin im Mannschaftstraining, damit bin ich zufrieden“, sagte der 32-Jährige gestern. Hoogland war immerhin sieben Wochen raus aus dem Alltagsgeschehen. Wenn er in diesem Jahr noch einmal in den Kampf um Punkte eingreifen kann, dürfen sich alle Beteiligten freuen. VfL-Trainer Rasiejewski sieht aber bereits jetzt eine positive Entwicklung: „Die Sorgen lichten sich so langsam.“