Bochum. Harmlose Offensive trifft anfällige Defensive. Oder: Bochum gegen Fürth. Drei Aspekte, die für einen VfL-Sieg sprechen. Und drei dagegen.

  • Nach drei Testspielen wird es am Samstag ernst für den VfL Bochum
  • Gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth muss ein Sieg her
  • Tim Hoogland ist ins Mannschaftstraining zurückgekehrt

Nach drei Testspielen in der Vorwoche wird es ernst. Greuther Fürth kommt am Samstag zum Zweitligaduell nach Bochum. Drei Gründe, die für einen Erfolg des VfL sprechen (S1, S2, S3) - und drei dagegen (N1, N2, N3).

S1) Der Gegner Fürth ist Vorletzter. Fürth hat schon 26 Gegentore kassiert - das ist Ligaspitze. Zuletzt unterlag man in Regensburg mit 2:3. Und: Auswärts haben die Franken bisher sechs Mal verloren und nur in Dresden, beim einzigen Spiel unter Interimstrainer Mirko Dickhaut, einen Punkt geholt (1:1). Dabei ist der Kader durchaus prominent besetzt mit Neuzugängen wie Roberto Hilbert (Bayer Leverkusen), Manuel Torres (KSC) oder Julian Green (VfB Stuttgart). Doch auch der zweite Trainer der Saison - nach vier Auftaktpleiten unter Jens Radoki übernahm am sechsten Spieltag Damir Buric - brachte keine Konstanz in das mit zwölf Zugängen neu formierte Team. Es brodelt in Fürth. Im Zentrum der Kritik steht derzeit Manager Ramazan Yildirim, laut „kicker“ könnte ihm bald Rachid Azzouzi folgen.

N1) Das Herzstück
Kevin Stöger ist noch ein weiteres Mal gesperrt. Wie schon in Kaiserslautern fehlt dem VfL damit der Kreative im Mittelfeld, der die Angreifer füttert. Und hinter dem Einsatz des zweiten offensiven Leistungsträgers dieser Saison, Robbie Kruse, steht ein Fragezeichen. Der Australier hat schon die letzten drei Pflichtspiele verpasst (Knieprobleme). Derzeit ist er in Australien, dort steht am Mittwoch das WM-Play-Off-Rückspiel gegen Honduras an (Hinspiel 0:0). Kruse kann erst Freitag ins VfL-Training zurückkehren, sofern er fit ist. Mit Stöger und Kruse droht dem VfL sein Herzstück auszufallen.

S2) Die Defensive
Wer mag, kann aus Nullnummern ja auch etwas Positives ziehen, und seien sie noch so gruselig wie in Kaiserslautern. In den vier Ligaspielen unter Trainer Jens Rasiejewski gab es nur ein Gegentor, Braunschweig traf zum 1:0.

N2) Die Offensive
Seit 378 Minuten - inklusive des Pokal-Aus’ in Paderborn - hat der VfL kein Pflichtspieltor mehr erzielt. Zuletzt gelang dies beim 2:0 gegen Sandhausen (Hinterseer, Stöger). 12 Tore hat Bochum erst vollbracht, nur Kaiserslautern ist harmloser. Schlimmer: Auf dem Betzenberg erarbeitete sich der VfL fast keine Möglichkeiten.

S3) Der Heimvorteil
Sicher: Gegen St. Pauli (0:1) und Heidenheim (1:2) verlor der VfL, vor allem gegen den FCH aber unglücklich. Davor gab es den 3:2-Erfolg gegen Dresden und danach kein Gegentor mehr: 2:0 gegen Ingolstadt, 2:0 gegen Sandhausen, 0:0 gegen Düsseldorf. Ín der Heimtabelle ist Bochum, nun ja, Achter. (auswärts: Rang 16).

N3) Die Schwankungen
Sowohl zwischen den Spielen als auch innerhalb eines Spiels gibt es beim VfL schier unberechenbare Ausschläge in beide Richtungen. Kommt Bochum gegen Fürth nicht zügig zurecht, droht auch die Stimmung auf den Rängen endgültig zu kippen - und aus dem Heimvorteil könnte ein Nachteil werden.

TRAININGSNEWS: HOOGLAND MISCHT WIEDER RICHTIG MIT

Tim Hoogland ist wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt beim VfL Bochum. Der 32-Jährige, der in der Vorwoche bereits ein individuelles Programm auch mit Ballarbeit absolviert hat in Bochum, mischte bei der Einheit am Montag auch in den Zweikämpfen gegen seine Kollegen wieder mit. Hoogland kam zuletzt gegen Ingolstadt zum Einsatz, fehlte in den sechs Pflichtspielen danach (Haarriss im Fuß). Möglich, dass der Innenverteidiger schon am Samstag zumindest wieder zum Kader zählt.

Das gilt auch für Sidney Sam, der erneut das komplette Programm absolvierte. Bei den Einheiten heute wird zudem Dimitrios Diamantakos wieder dabei sein. Der Grieche kehrt nach seiner erfolglosen Länderspielreise zurück. Sein Land verpasste die WM-Teilnahme gegen Kroatien (1:4/0:0). Der Stürmer des VfL kam in beiden Partien nicht zum Einsatz.