Bochum. Nach der Pokalniederlage des VfL wird die Haltung der Mannschaft kritisiert. Aber geht es nicht längst um die Haltung im Verein? Ein Kommentar.

Die „Haltung“ seiner Mannschaft zu Beginn des Pokalspiels, sagte Jens Rasiejewski, habe ihm nicht gefallen. Damit stand er sicher nicht allein, wohl alle, die dem VfL Bochum zugetan sind, haben sich ein wenig erschreckt, als sich der SC Paderborn anschickte, den Zweitligisten aus Bochum phasenweise an die Wand zu spielen - vor allem durch Laufbereitschaft und Zweikampfstärke.

Die „Haltung“ der Mannschaft war explizit erwähnt worden, aber muss man nicht längst von der Haltung des kompletten Vereins sprechen? Den Aufstieg anpeilen wollte man vor Saisonbeginn, dieses Ziel wurde offensiv als machbar und deshalb realistisch verkauft. Aber sportlicher Erfolg basiert eben nicht nur auf dem passenden wirtschaftlichen Background. Grundvoraussetzung ist Geschlossenheit auf allen Ebenen - in den Spieler- und Trainerkabinen, auf der Geschäftsstelle, in den Vorstandszimmern. Dazu zählt eine einheitliche und damit verpflichtende Bewertung, was im Kontakt mit der Öffentlichkeit, aber auch nach innen erlaubt ist und was nicht.

Vernachlässigt man diese Themen, weil man es sich mit seinen „Experten“ nicht verscherzen will, dann taumelt man von einem Brandherd zum nächsten. Und genau dort steht der VfL Bochum.