Paderborn. . Der VfL Bochum ist in Paderborn aus dem DFB-Pokal geflogen. Felix Bastians nahm die Niederlage auf seine Kappe - er verschoss einen Elfmeter.
Sie schlichen Richtung Gästekurve, holten sich die Pfiffe der rund 1800 mitgereisten Fans ab im Nieselregen von Paderborn. „Wir ham die Schnauze voll“, mit diesem Klassiker hatten die Anhänger des VfL Bochum zuvor ihre Meinung bereits kundgetan. Denn echten Pokalfight bot nur der Drittliga-Spitzenreiter, der verdient mit 2:0 in Runde drei einzog.
Die Krise beim Revierklub spitzt sich zu. Als Aufstiegs-Aspirant gestartet, dümpelt der VfL nach bereits zwei Trainerentlassungen nur auf Rang 13 herum – und ist jetzt auch noch im Pokal raus. „Wenn man mit dieser Haltung ein Spiel beginnt, muss man sich am Ende nicht wundern“, war Interimstrainer Jens Rasiejewski enttäuscht. Ob er auch am Montag gegen Düsseldorf noch als Trainer verantwortlich ist? „Wir müssen das jetzt aufarbeiten“, sagte Rasiejewski dazu.
Drei Paderborner schreien Bastians an
Paderborn begann bissig, nach dem frühen 1:0 von Sven Michel (7.) kam vom VfL viel zu wenig. Auch nach der Pause blieben die wesentlich gefestigter auftretenden Gastgeber am Drücker, ehe es nach rund einer Stunde hektisch wurde – und Bochum Pech hatte, als Lukas Hinterseers’ Kopfballtreffer zum 1:1 wegen Abseits’ zurückgepfiffen wurde. Eine Fehlentscheidung. Dagegen gab es ein Elfmetergeschenk, das Felix Bastians nicht annahm: Der Ex-Kapitän, nach seiner Suspendierung erstmals zurück in der Startelf, schoss den Ball rechts vorbei.
Anschließend verhöhnten ihn die Paderborner Spieler Robin Krauße, Felix Herzenbruch und Christian Strohdiek. Sie rannten auf den am Boden liegenden Bastians zu und schrien ihn an. Der Bochumer erklärte nach der Partie: „Kein Vorwurf an die Mannschaft, ich hätte den Ausgleich machen müssen. Das geht voll und ganz auf meine Kappe.“
Als Bochums Jan Gyamerah kurz darauf auch noch Gelb-Rot sah (70.), war die Partie fast gelaufen. Massih Wassey machte mit dem 2:0 den Deckel drauf.