Bochum. Im zweiten Spiel gab es für Bochums Interimstrainer Jens Rasiejewski die erste Niederlage. Die Bochumer verloren in Braunschweig mit 0:1.
Der VfL Bochum muss den Blick weiter mehr nach unten als nach oben richten in der 2. Bundesliga. Das Revierteam verlor das zweite Spiel unter der Führung von Interimstrainer Jens Rasiejewski bei Eintracht Braunschweig 0:1 (0:1). Eine unnötige Niederlage: Der VfL war zwar die bessere Mannschaft, aber wie so oft in dieser Saison im Abschluss nicht zwingend genug.
Rasiejewski nahm in der Startelf nur einen Wechsel vor nach seinem 2:0-Debüt gegen Sandhausen, Selim Gündüz spielte auf der rechten Seite für Luke Hemmerich. Felix Bastians nahm zunächst auf der Bank Platz, Talent Maxim Leitsch verteidigte weiterhin links - der 19-Jährige zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück.
Rasiejewski begründete die Nicht-Berücksichtigung Bastians’ beim TV-Sender Sky mit der guten Leistung der Mannschaft in der Vorwoche, die zu vielen Änderungen keinen Anlass gegeben habe. “Felix ist ein wertvoller Spieler und hat gut trainiert”, betonte der Fußball-Lehrer zudem. Und brachte den Ex-Kapitän nach 70 Minuten für Danilo Soares im linken Mittelfeld, um das 0:1 noch zu drehen.
Im Vergleich zum SVS-Spiel neu im Kader war neben Bastians auch der zuletzt gesperrte Johannes Wurtz (Bank). Jannik Bandowski und Görkem Saglam blieben dafür zu Hause, ebenso wie schon in der Vorwoche Robert Tesche, Alexander Merkel, Vitaly Janelt und Dimitrios Diamantakos.
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Lukas Hinterseer tauchte nach einer tollen Kombination über Kevin Stöger und Robbie Kruse, die erneut zahlreiche Akzente setzten, frei vor dem Braunschweiger Tor auf; doch seinen Außenrist-Schuss klärte Steve Breitkreuz in höchster Not zur Ecke (3.). Dabei verletzte sich Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic, er musste kurz darauf das Feld verlassen. Marcel Engelhardt kam zu seinem Zweitliga-Debüt.
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Die nächste Szene gehörte Braunschweig: Nach einem Fehlpass von Patrick Fabian im Aufbau ging es mal flott über die rechte Seite, den Rückpass von Maxi Sauer nahm im Strafraumzentrum Özkan Yildirim so direkt wie präzise. 0:1 - Torwart Riemann war machtlos (7.).
Danach spielte nur eine Mannschaft Fußball. Bochum. Der VfL gab klar den Ton an, stand defensiv meist sicher, ließ den Ball laufen - aber nutzte konsequent seine besten Chancen nicht. Es gab ja zwei weitere der Hundertprozent-Marke: Nach Flanke von Kruse köpfte der glücklose Hinterseer den Ball aus kurzer Distanz in die Arme von Torwart Engelhardt (20.), und in Minute 31 war Kruse - wieder einmal steil geschickt von Stöger - erneut alleine vor Engelhardt. Seinen zu harmlosen Flachschuss von halblinks parierte der Torwart mit dem Fuß (31.). Auch Kruse zuvor und Soares scheiterten, ebenso wie Gyamerah mit einem Distanzschuss. Pech kam hinzu, als Joseph Baffo den enteilten Kruse von hinten schob, der Australier fiel im Strafraum, doch der Pfiff von Schiedsrichter Thomsen blieb aus (34.). Den Strafstoß muss man vielleicht nicht geben - sollte man aber.
Und Braunschweig? Schoss nach dem 1:0 nicht mehr ernsthaft aufs VfL-Tor, verlor aber einen weiteren Spieler: Baffo musste nach einem Zusammenprall mit Kruse verletzt vom Platz getragen werden.
Für ihn kam nach der Pause Hendrick Zuck, die Gastgeber waren nun aktiver als in Durchgang eins, das Nachrücken beim VfL klappte nicht mehr wie erforderlich, die Kräfte beim offensiv entscheidenden Duo Kruse/Stöger schwanden, die Ballverluste gegen nun besser eingestellte Löwen häuften sich, der Spielfluss ging verloren im längst strömenden Regen - und der Abschluss, die Konsequenz im letzten Drittel geriet zu harmlos. Ein Kopfball von Fabian nach einer Flanke von Gündüz war bis Minute 60 noch die beste Möglichkeit. Auf der anderen Seite köpfte Valsvik übers Tor (64.). Luke Hemmerich, auch erst 19, kam dann für den Gelb-Rot-gefährdeten Gündüz, und gleich mit seiner ersten Aktion wurde es gefährlich: Sein Schlenzer flog aber übers Tor. Nach der Einwechslung von Bastians (70.), der über links noch mal Druck machen sollte, hatte Bochum Glück: Torwart Riemann lenkte einen Schuss aus 16 Metern von Yildirim mit den Fingerspitzen an die Latte, den zurück prallenden Ball klärte Fabian vor der Linie (73.).
Jetzt war wieder richtig Musik drin, die knapp 20 000 Fans sorgten für ordentlich Lärm, der Kampf bestimmte das Geschehen auf dem Rasen. Bochum machte auf, in den letzten Minuten mit Johannes Wurtz für Eisfeld. Bochum drückte, aber nur Braunschweig feierte: Es blieb beim unglücklichen 0:1.
So spielten Eintracht Braunschweig und der VfL Bochum
Eintracht: Fejzic (6. Engelhardt) - Baffo (46. Zuck), Valsvik, S. Breitkreuz - Sauer, Moll, Samson, Reichel - Khelifi, Yilderim - Nyman (82. Biada). Trainer: Lieberknecht
Bochum: Riemann - Gyamerah, Fabian, Leitsch - Gündüz (65. Hemmerich), Danilo (71. Bastians) - Eisfeld (86. Wurtz), Celozzi - Stöger - Hinterseer, Kruse. Trainer: Rasiejewski
Schiedsrichter: Dr. Thomsen (Kleve)
Tor: 1:0 Yilderim (7.).