Bochum. Gute Stimmung herrschte am Dienstag auf dem Bochumer Trainingsplatz bei den Profi, nicht nur weil Felix Bastians wieder mit von der Partie war.
- Felix Bastians ist wieder ins Training zurückgekehrt und erweitert die Möglichkeiten beim VfL Bochum
- Vor dem Auswärtsspiel in Braunschweig hat Trainer Jens Rasiejewski einige personelle Alternativen
- Ob Rasiejewski beim VfL eine Perspektive haben kann, wird von den folgenden Ergebnissen abhängen
Da ist er also wieder dabei. Felix Bastians mischte gestern wieder im Training mit, so als ob nichts geschehen wäre. Nun ja, die vom Vorstand zunächst verordnete Denkpause für den wehrhaften Innenverteidiger und Leistungsträger war ja am Ende nur halb so lang wie geplant. Aber nicht nur wegen Bastians hat Jens Rasiejewski vor dem Gang des VfL am Samstag nach Braunschweig personell ganz gute Karten.
22 Feldspieler stehen momentan zur Verfügung, weil neben Felix Bastians auch Johannes Wurtz wieder spielen darf, und weil Dimitrios Diamantakos das reguläre Training wieder aufgenommen hat. „Warum nicht, wenn er durchkommt durch die Woche“, antwortete Rasiejewski auf die Frage, ob denn der griechische Stürmer bereits in Braunschweig eine Alternative sein könnte. Abhängig machen will der VfL-Trainer seine Entscheidung aber davon, wie sich Diamantakos im simulierten Ernstfall, also im Trainingsspiel 11 gegen 11, verhält und welchen Eindruck er dabei hinterlässt.
Möglicherweise wird Diamantakos sogar gebraucht, denn Lukas Hinterseer brach vorsichtshalber wegen Beschwerden in der Gesäßmuskulatur das Training ab, genauso wie Selim Gündüz, der einen Schlag abbekommen hatte. „Das wird schon wieder“, sagte der stets gut gelaunte Österreicher zwar, doch sicher sein kann man sich nicht.
Sollten beide ihre Blessuren rasch auskurieren, dann hätte Jens Rasiejewski tatsächlich freie Hand. Lediglich Tim Hoogland und Vitaly Janelt, der gestern auf dem Nebenplatz dosiert trainierte, stünden in diesem Fall auf der Verlustliste, sieht man mal von Dauerpatient Timo Perthel, der wohl um seine Karriere kämpft, ab.
Bleibt Rasiejewski doch Trainer?
Sollte Jens Rasiejewski, der eine erstaunliche Ruhe und Besonnenheit ausstrahlt und dessen A-Jugend eine klare Struktur erkennen lässt in ihren Spielen, weiterhin erfolgreich sein, könnten die Verantwortlichen des VfL Bochum ins Grübeln geraten. Aber vielleicht sind sie das ja bereits. Von sonderlicher Eile bei der Suche nach einem Nachfolger für Ismail Atalan ist jedenfalls nichts zu verspüren im Führungszirkel des VfL. Zudem gib der Markt auch nicht allzu viel her momentan. Von den bislang gehandelten Kandidaten wirkt eigentlich keiner so richtig innovativ und frisch.
Andererseits hat Rasiejwski bislang niemand in Bochum eine mögliche Profiperspektive öffentlich aufgezeigt. Aber das kann ja auch eine strategische Zurückhaltung sein.
Die Stimmung gestern war jedenfalls prima bei den Spielern, von Animositäten war nichts zu spüren. Und sollte die Hürde Braunschweig genommen werden, wäre das eine Art Neustart.