Bochum. Der VfL Bochum hat auf der Mitgliederversammlung die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres präsentiert. Die Entwicklung ist positiv.

Große Spannung auf der Jahreshauptversammlung: Die Mitglieder beschäftigt die Frage, ob der VfL Bochum die Abteilung Profifußball in eine Kapitalgesellschaft umwandeln darf oder nicht. Es wäre ein historischer Schritt. Eine Maßnahme, die jedoch nur deswegen möglich wäre, weil der Zweitligist in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet hat. Das belegen die Zahlen, die Finanzvorstand Wilken Engelbracht auf der Versammlung in der Bochumer Jahrhunderthalle präsentierte.

So war bereits im April bekannt geworden, dass der VfL erstmals über positives Eigenkapital verfügt – auch ein Resultat der steigenden Erlöse, die der Klub im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere durch Transfereinnahmen generieren konnte. So spülten unter anderem die Transfers von Simon Terodde (VfB Stuttgart), Onur Bulut (SC Freiburg) sowie eine Beteiligung am Transfer von Ilkay Gündogan von Borussia Dortmund zu Manchester City mehr als sechs Millionen Euro in die Kassen des Klubs.

Etat für Profi-Kader wurde erhöht

Nach Werbung (10,4 Mio. Euro) und TV-Einnahmen (6,9 Mio.) machten die Transfers damit den größten Anteil der Gesamterlöse aus.

Insgesamt stehen den Einnahmen in Höhe von 33,13 Millionen Euro Ausgaben in Höhe von rund 30,388 Millionen Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Jahresüberschuss von 2,742 Millionen Euro.

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Für das kommende Geschäftsjahr prognostiziert der Klub einen geringeren Überschuss. So erwartet der VfL für 2017/18 einen Gewinn von rund 370.000 Euro. Das ist insbesondere dadurch zu erklären, dass der Etat für den Profi-Kader um rund zwei Millionen Euro erhöht wurde. Zudem hat der Verein in der abgelaufenen Transferperiode geringere Erlöse erzielt. So brachten Spielerverkäufe (Marco Stiepermann, Peniel Mlapa) sowie die Beteiligung am Weiterverkauf des ehemaligen VfL-Stürmers Michael Gregoritsch vom Hamburger SV zum FC Augsburg insgesamt 2,4 Millionen Euro ein.

Verein hat Schuldenlast halbiert

Die geringeren Transfererlöse sowie die ansteigenden Kosten für den Spielbetrieb, die Verwaltung sowie den Profi-Kader werden kompensiert durch die deutlich ansteigenden Einnahmen aus dem neuen TV-Vertrag. So wird der VfL statt der bisher 6,9 Millionen Euro in der laufenden Saison rund 10,5 Millionen Euro über TV-Gelder einnehmen.

Positiv sind zudem die Nettofinanzschulden zu betrachten. Der VfL konnte die Schuldenlast innerhalb der letzten vier Jahre etwa halbieren. Nach aktuellem Stand betragen die Schulden – bereinigt um vorhandene Barreserven auf den Konten – rund 6,1 Millionen Euro.