Kiel. Ismail Atalan hat die Pleite in Kiel mit seiner Aufstellung und taktischen Ausrichtung begründet. Bochums Trainer fand klare Worte nach dem 0:3.

Dieses Bild hatte es schon einmal gegeben: Ismail Atalan ratlos auf der Pressekonferenz. Ein ernüchterndes Fazit. Ein kurzes Statement. Leere im Blick. Das gab es bereits vor rund anderthalb Wochen bei der 1:3-Niederlage in Nürnberg. Nach dem 0:3 bei Holstein Kiel gab der 37 Jahre alte Trainer des VfL Bochum das gleiche Bild ab. Allerdings gab es in der Entstehung der Ursache dieses Stimmungsmomentes einen gravierenden Unterschied.

Hatte seine Mannschaft in Nürnberg noch phasenweise gut gespielt, aber dennoch verloren, so blieb Atalan nach der deftigen Pleite bei den Störchen nur wenig, woran er sich mental noch hätte klammern können. Die Anfangsphase des Spiels vermochte ihm zu helfen: „Bis zur 20. Minute haben wir ein ganz ordentliches Spiel abgeliefert“, befand der VfL-Trainer. Dann fiel das 1:0 für Kiel – und der VfL brach förmlich auseinander. Und ermöglichte den Gastgebern, was deren Trainer Markus Anfang höflich umschrieb: „Ich habe das Gefühl gehabt, die Jungs haben nach diesem Zeitpunkt richtig gut Fußball gespielt.“ Weil der VfL sie auch ließ.

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Eigentor durch Manuel Riemann

Vielleicht aber auch, weil der VfL gar nicht mehr anders konnte. Denn so, wie der VfL auf dem Rasen stand, habe er keine optimale Voraussetzung gehabt, betonte der Trainer. So habe seine Mannschaft nach dem Eigentor durch Manuel Riemann (22.) „kein gutes Spiel mehr“ gezeigt. „Ich denke, dass ich die Verantwortung für die Niederlage übernehmen muss. Ich habe die Jungs so reingeschickt und dementsprechend ist es so gekommen.“ Klare Worte.

Atalan führte das weiter aus: „Der Trainer macht die Aufstellung. Und im Endeffekt haben wir keine gute Basis gefunden, mit der Aufstellung das Spiel zu gewinnen.“ Das bedeutet: Bochums Trainer hatte den Grund für die Niederlage an seinem in Kiel gewählten Personal und an der taktischen Ausrichtung festgemacht.

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Er führte das nicht näher aus. Das war sein gutes Recht. Er wollte es vermeiden, einzelne Spieler an den Pranger zu stellen, sie in dieser ohnehin schwierigen Situation noch zusätzlich zu verunsichern. Im nächsten Spiel muss er erneut eine Änderung vornehmen – ob er will oder nicht. Denn Johannes Wurtz wird wegen seines Platzverweises gegen Kiel gesperrt ausfallen.