Kiel. Bei der 0:3-Niederlage in Kiel traf Bochums Torhüter Manuel Riemann ins eigene Netz. Danach wurde der VfL schwächer und gab das Spiel vollends aus der Hand.

Für das, was da in der 22. Minute passiert war, gebe es keine Erklärungsversuche, sagte Manuel Riemann. Die Sache war aus seiner Sicht klar: „Der Ball verspringt leicht. Und in dem Moment, in dem ich den Ball mit nach rechts mitnehmen will, schieße ich ihn ins eigene Tor.“ So beschrieb der Torhüter des VfL Bochum die Situation, die die 0:3 (0:2)-Niederlage seiner Mannschaft beim Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel eingeleitet hatte. Mit Riemanns Worten waren die technischen Einzelheiten dieser unfreiwilligen Einlage hinreichend beschrieben.

Ein kurzer Aussetzer, ein Patzer. Einer, der weitreichende Folgen für die Mannschaft von Ismail Atalan hatte. Denn durch das Eigentor und den 0:1-Rückstand ließ sich der VfL vollends aus der Fassung bringen. Plötzlich war all das, was die Bochumer in der Anfangsphase des Spiels bei den Störchen so gut gemacht hatten, verflogen. Die Offensive war praktisch abgemeldet, es gab keine einzige Torchance mehr.

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„Wir spielen gegen eine Mannschaft, die im Umschaltspiel ihre absolute Stärke hat. Deren Brust wird breiter, unsere Brust wird kleiner“, beschrieb Riemann die Geschehnisse nach seinem Patzer.

Riemann verhindert deutlichere Niederlage

Er selbst wurde nach der Slapstick-Einlage hingegen stärker, entschärfte manche Kieler Chance und verhinderte so eine noch deutlichere Niederlage des selbsternannten Aufstiegskandidaten. Wenngleich es ihn schon verwundert hatte, dass so etwas einem Profi-Torhüter überhaupt passieren könne. „Ich habe es so noch nicht gesehen. Bei mir passiert es halt. Jetzt muss ich den Kopf hochnehmen“, sagte Riemann niedergeschlagen. Dann zuckte er mit den Schultern und fragte rhetorisch: „Was soll ich machen?“

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Knackpunkt des Spiels war jedoch nicht ausschließlich das Eigentor, sondern vielmehr die Reaktion von Riemanns Vorderleuten. Der Torhüter hatte immerhin eine einfache Erklärung dafür, warum plötzlich nichts mehr gelingen wollte, warum die VfL-Fußballer über den Rasen stolperte wie ein Ensemble von elf Alleinunterhaltern. „Wenn du dann versuchst, Fehler zu vermeiden, denkst du einfach die Sekunde zu lange nach“, so Riemann.

Sein Abschlussfazit: „Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gemacht. Aber da kommt dann alles ein Stück zusammen.“