Kiel. Bochum hat beim Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel eine 0:3-Pleite kassiert. Fünf VfL-Spieler enttäuschten auf ganzer Linie. Die Einzelkritik.
Manuel Riemann: Was muss ihm in dieser Situation durch den Kopf gegangen sein, als er den Rückpass von Soares nicht mit dem rechten Fuß annahm, sondern mit dem linken einfach ins eigene Tor schoss? Ein unfassbarer Patzer, der Auswirkungen auf die ganze Mannschaft hatte. Doch so seltsam das klingen mag: Im weiteren Verlauf des Spiels mussten sich die Bochumer bei ihrem Torhüter bedanken, dass er mit guten Paraden einen höheren Rückstand verhindert hatte. Note: 4
Stefano Celozzi: Für ihn galt das, was für nahezu alle Bochumer galt: Zu Beginn ordentlich und mit vielen pfiffigen Einfällen. Dann aber ließ auch er sich zurückfallen und brachte sich nicht mehr ein. Note: 4
Patrick Fabian: Er verlor nahezu jeden Zweikampf vor dem Strafraum, spielte zudem einige haarsträubende Fehlpässe. Ballverlust vor dem 0:3, danach blieb er einfach in der gegnerischen Hälfte sitzen. Ein ganz schwacher Auftritt des Ex-Kapitäns. Note: 5
Felix Bastians: Weil sein Nebenmann einen gebrauchten Tag erwischt hatte, musste der VfL-Kapitän umso mehr ackern. Er machte einen soliden Job in der Innenverteidigung. Note: 3,5
Danilo Soares: Torhüter Riemann zog den Spott nach dem Patzer, der zum 0:1 führte, auf sich, doch den Brasilianer traf eine Mitschuld: Der Rückpass war nicht der erste und blieb nicht der einzige, der mit Risiko behaftet war. Hinzu kam, dass Soares einfach nicht in die Partie fand, im weiteren Verlauf sogar immer schwächer wurde. Nur selten mit guten Aktionen. Note: 4,5
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Robert Tesche (bis 45.): Er zeigte in einigen Situationen gute Ansätze, aber auch nur dann, wenn er unbewacht war. Unter Druck verlor er oft die Übersicht. Kein auffälliges Spiel des Routiniers. Allerdings machte er auch nicht viel kaputt. Note: 4,5
Anthony Losilla: Er hatte viele Probleme mit Ducksch und Schindler, ließ sich von den agilen Kieler Angreifern immer wieder düpieren. Der Franzose blieb außerdem bei der Ecke, die zum 0:2 führte, stehen und ermöglichte Czichos so den zweiten Kieler Treffer. Beim 0:3 ließ er Drexler außer Acht. Note: 5
Thomas Eisfeld (bis 61.): Bochums Lenker und Denker fand überhaupt keine Bindung zum Spiel. Zwar blitzte dann und wann sein Können auf. Doch insgesamt war das, was Eisfeld in Kiel zeigte, einfach schwach. Das ist einfach zu erklären: Er ist nach seiner Verletzung noch nicht wieder auf der Höhe. Note: 5
Robbie Kruse: Zu Beginn des Spiels kamen nahezu alle Impulse von ihm. Der Australier bewies oftmals gute Übersicht sowie eine starke Technik. Kruse hatte jedoch das Problem, dass seine Mitspieler nicht auf seine Ideen ansprangen. So stand er oft allein da. Nach dem 0:1 war auch er abgemeldet. Note: 4
Lukas Hinterseer (bis 80.): Ihm wurde in der Anfangsphase des Spiels eine enge Bewachung zuteil. Wurde oft gefoult, fand dadurch nicht richtig ins Spiel. Er wirkte behäbig, ihm fehlt derzeit die Spritzigkeit. Hatte keine Torchance. Note: 5
Johannes Wurtz: Zu Beginn mit hohem Laufpensum, daher auch oft anspielbar. Das Problem: Sobald er am Ball war, offenbarte er wieder einmal die bereits bekannten technischen Schwächen. Nach dem 0:1 war er überhaupt nicht mehr zu sehen. Mit Ausnahme zweier Situationen: In der 57. Minute, als er für ein taktisches Foul die Gelbe Karte sah und in der 72., als er Lewerenz aus Frust umlegte und dafür Gelb-Rot sah. Note: 5
Vitaly Janelt (ab 46): Ließ sich von Drexler viel zu leicht abschütteln, legte den Kieler dann im Strafraum. Dafür hätte man Elfmeter geben können. Seine Einwechslung für Tesche wirkte sich nicht merklich auf das Bochumer Spiel aus. Note: 4
Sidney Sam (ab 61.): Kam nach einer guten Stunde in die Partie, als der VfL schon als Sinnbild für Hoffnungslosigkeit wirkte. Ohne Bewertung.
Luke Hemmerich (ab 80.): Die Schalker Leihgabe durfte in den letzten zehn Minuten auf den Platz. Ohne Bewertung.