Bochum. „Wir haben einen guten Kader. Und wir sind immer optimistisch.“ VfL-Trainer Ismail Atalan gibt sich vor dem Gang nach Duisburg selbstbewusst.

  • Der neue Trainer strahlt trotz der Auftaktniederlage vor dem Derby in Duisburg Optimismus aus
  • Stefano Celozzi wird vermutlich spielen können, der Einsatz von Dimitrios Diamantakos ist fraglich
  • VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter weiß nichts von Angeboten aus England für Marco Stiepermann

„Wir haben einen guten Kader. Und wir sind immer optimistisch.“ Dass es mal bessere und mal schlechtere Trainingstage, wie zuletzt gesehen, gebe, verschweigt Ismail Atalan vor seinem zweiten Spiel als verantwortlicher Trainer des VfL Bochum nicht. Auch, dass es trotz der widrigen Umstände, vor allem wegen der kurzen Zeit der gemeinsamen Vorbereitung, „keine Ausrede für die Niederlage“ gegen den FC St. Pauli gebe, sagt er. Und schaut dann frohgemut in die Zukunft: „Ich bin optimistisch, dass hier etwas entsteht.“

Der VfL-Trainer weiß natürlich, wie wichtig ein Erfolg am Samstag in Duisburg wäre nach dem Misserfolg zum Auftakt. Und er fordert die „Bereitschaft und den Willen, das Maximale zu geben“ von seiner Mannschaft ein. Nur „ein Prozent weniger“, sagt er, würde bedeuten, dass „wir keine Chance haben werden“.

Atalan skizziert offen die personelle Lage, ohne konkret zu werden. Stefano Celozzi („Ich bin froh, jemanden mit dieser Spielfreude dabei zu haben“) konnte wieder mittrainieren, er dürfte deshalb auch spielen. Elegant umschiffte Atalan anschließend die Frage, auf welcher Position er Celozzi sehe. Seine Antwort: „Es ist für einen Trainer eine Freude, ihn einzubauen.“

Konnte wieder mittrainieren und dürfte in Duisburg dabei sein:  Stefano Celozzi, hier mit Christopher Buchtmann.
Konnte wieder mittrainieren und dürfte in Duisburg dabei sein: Stefano Celozzi, hier mit Christopher Buchtmann. © Christof Koepsel

Anthony Losilla, Celozzi und Thomas Eisfeld - das wäre eine Variante für das Mittelfeld vor der Vierer-Abwehrkette. Eisfeld hat bereits unter Gertjan Verbeek links gespielt, grundsätzlich kann er das.

VfL Bochum lädt zur Diskussionsrunde

Zwei gut besuchte Veranstaltungen hat es schon gegeben, doch der VfL Bochum lädt nun ein drittes Mal zum Thema Ausgliederung ein: Am 31. August soll ab 19 Uhr in der Stadtwerke-Lounge diskutiert werden.

Finanzvorstand Wilken Engelbracht spricht in diesem Zusammenhang von einem etwas „anderen Format“ und fügt selbstironisch und mit Blick auf die Vorgängerveranstaltungen hinzu: „Ich wusste bis dahin gar nicht, dass ich so lange reden kann wie Fidel Castro.“ Gottseidank kann er das natürlich nicht. Der einstige kubanische Revolutionsführer und Regierungschef schaffte es 1986, seine Landsleute sieben Stunden und zehn Minuten mit seinen Erkenntnissen zu quälen.

Was der Verweis auf Castro bedeutet: Diesmal ist Engelbracht natürlich auch wieder dabei, will aber nicht der Programmpunkt eins, zwei und drei sein. Es soll mehr um einen Meinungsaustausch gehen, mit fünf, sechs Gesprächspartnern will der VfL-Vorstand auf der Bühne stehen, auch mit Leuten aus der Fanszene. Pro und Contra sollen gleichermaßen vertreten sein, inklusive des Blickes von außen - „über den Tellerrand“.

Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der Örtlichkeit begrenzt, ein Online-Anmeldeformular findet man auf der Homepage des VfL. (ecki)

Aber wer spielt vorne? „Lukas Hinterseer und Robbie Kruse haben das Training komplett belebt“, sagt der VfL-Trainer im Rückblick auf die letzten Tage, sie seien aber „noch nicht bei 100 Prozent. Wir wollen sie auch nicht zu früh ins kalte Wasser werfen“. Das klingt so gar nicht nach Startelf, jedenfalls nicht für beide. Gut möglich also, dass Hinterseer beginnt, und Kruse als Joker auf der Bank sitzen wird. Denn Dimitrios Diamantakos ist nicht ganz fit. Der Grieche wurde gerade wegen seiner Rückenbeschwerden, die ihn seit zwei Wochen plagen, aus dem Training herausgenommen. „Für ihn wird es knapp“, sagte Ismail Atalan.

Kein Angebot aus England für Stiepermann

Sollte Diamantakos passen müssen, käme vielleicht erstmals nach seiner langen Verletzungspause Kevin Stöger wieder ins Spiel - auf dem linken Flügel.

Glücklich ist er bislang nicht geworden in Bochum, vielleicht fällt es deshalb leicht, über seinen möglichen Weggang zu spekulieren. Marco Stiepermann wird gerade hier und dort mit dem englischen Zweitligisten Norwich City in Verbindung gebracht. Das Team des deutschen Trainers Daniel Farke hatte im Juli bereits vergeblich versucht, sich die Dienste des Nürnbergers Hanno Behrens zu sichern. Der Mittelfeldspieler wurde beim Club anschließend erst Kapitän, dann verlängerte er seinen Vertrag bis 2021. Folglich muss Norwich weiter suchen. Allerdings wohl doch nicht in Bochum. „Bei uns ist nichts angekommen“, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter kurz und knackig zu diesem Thema.