Bochum. Es geht gleich gut los für Ismail Atalan. Der neue Trainer des VfL bestreitet sein erstes Testspiel mit Bochum am Mittwoch in Wattenscheid.
„Am Ende ist die Mentalität entscheidend dafür, wer spielt.“ Ismail Atalan hat das am gestrigen Dienstag gesagt, bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer des VfL Bochum. Bereits am heutigen Mittwoch (18.30 Uhr, Lohrheide) hat der 37-Jährige die erste Gelegenheit, die Mentalität seiner Spieler im Wettkampf zu überprüfen. Allerdings wird er dabei auf Felix Bastians verzichten müssen.
„Das ist zwar ein Spiel, auf das ich mich freue, aber es kommt für mich leider zu früh“, sagte Bastians, der ja einst in der damals noch prächtig funktionierenden Jugendabteilung der SG 09 das Rüstzeug für die spätere Karriere erhielt. Dass er an alter Wirkungsstätte nicht auflaufen wird, liege an „muskulären Problemen“, so Bastians, der hinzufügte: „Es gilt, sinnvoll zu entscheiden.“
Pavlidis spielt noch keine Rolle
Ebenfalls noch keine Rolle spielen wird wegen seiner Rückenprobleme Evangelos Pavlidis. Ob der neue VfL-Trainer Ismail Atalan noch auf weitere Akteure verzichten wird, war in der Hektik des gestrigen Tages nicht zu erfahren.
Für Wattenscheid ist die Vorbereitung bislang gut gelaufen. In drei Testspielen holte die SG 09 zwei Siege und ein Remis gegen Preußen Münster. Das Spiel gegen den VfL ist aber das absolute Highlight. „Das ist für uns alle etwas Besonderes, wir freuen uns auf das Derby. Wir wollen alles geben“, sagt Trainer Farat Toku: „Wir wollen es aber auch nicht übertreiben, sondern einfach genießen.“ Denn Spiele gegen Zweitligisten sind für die SG 09 rar.
Toku selbstbewusst: Haben nichts zu verschenken
Im vergangenen Jahr durften die Wattenscheider in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Heidenheim ran und machten es lange spannend. Erst in der Schlussphase gaben sie die Partie noch ab. Auch gegen den VfL soll niemand schon vorher den Kopf in den Sand stecken, findet Toku: „Im DFB-Pokal haben wir gesehen, wie knapp es sein kann. Wir wollen den VfL Bochum so lange wie möglich ärgern und dagegenhalten. Wir haben auf dem Platz nichts zu verschenken.“ Zumal die Wattenscheider in gut zwei Wochen in die Regionalliga starten.
Zuletzt gegen Kray (6:1) und die Wattenscheider Stadtauswahl (11:0) sah es schon sehr ordentlich aus, was die Mannschaft taktisch und spielerisch präsentierte. „Wir sind auf einem guten Weg“, findet Toku: „Wir haben mehrere Systeme probiert. Unser Ziel ist es, noch flexibler zu sein, um auch mal während des Spiels reagieren und umstellen zu können.“ Daneben hat die Vorbereitung auch personell einige Aufschlüsse gebracht.
Bastians: Hass und Gewalt haben hier nichts verloren
Jonas Erwig-Drüppel ist nach seinem Syndesmosebandriss wieder voll da und wirbelt im offensiven Mittelfeld, als wäre er nie weg gewesen. Auch Sorgenkind Predrag Stefanovic, der in der vergangenen Saison nur drei Spiele absolvieren konnte, hat die Vorbereitung bislang gut überstanden. Die Neuzugänge - bei Steffen Scharbaum, Steve Tunga und Serdar Bingöl fehlt nur die Unterschrift auf Vereinsseite – sind schon gut integriert, sagt Toku: „Sie zeigen, dass sie gewillt sind zu lernen.“ Einzig ein Stürmer fehlt noch, auch gegen den VfL muss die SG 09 vorne improvisieren.
Dem Fußballfest steht jedenfalls nichts im Wege. „Hass und Gewalt haben im Fußball nichts verloren, ich hoffe, daran halten sich alle“, sagt Felix Bastians.