Bochum. Der VfL hat mindestens Rang sechs im Visier - und Bielefeld die Rettung. Das Westfalenduell im Ruhrstadion am Sonntag birgt wieder Brisanz.

  • Der VfL hat das Spiel gegen Dresden gedreht, Bielefeld hat seine Partie gegen Fürth vergeigt am Ende
  • Am drittletzten Spieltag kommt es zum immergrünen Westfalen-Duell in Bochum
  • Beim VfL dürfte die gleiche Startelf beginnen, die gegen Dynamo nach der Pause aufdrehte

Mit einem in dieser Intensität lange nicht erlebten Gefühl des Glücks verließen Spieler und Fans des VfL Bochum zuletzt das Ruhrstadion. 4:2 gegen Dresden. Spiel gedreht. Klasse - wahrscheinlich - gesichert.

Genau das Gegenteil, tiefen Frust, empfanden zuletzt Spieler und Fans von Arminia Bielefeld. In der Nachspielzeit kassierte der DSC das 1:1 gegen die in Unterzahl agierenden Fürther. Statt sich mit einem Sieg vorerst auf einen rettenden Rang zu hieven, bleibt Bielefeld als Tabellenvorletzter auf einem Abstiegsplatz.

Das Duell birgt wieder Brisanz

Das Westfalen-Duell im Ruhrstadion am Sonntag (13.30 Uhr), es birgt einmal mehr Brisanz.

Dabei haben die Profis und Verantwortlichen des VfL mehrmals klargemacht, dass Bochum im Endspurt nicht einen Zähler leichtfertig verschenken will. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte es schon sein am Ende, Platz sechs liegt noch im Bereich des Realistischen, und Aufsichtsrats-Vorsitzender Hans-Peter Villis hat auch Platz fünf noch nicht abgehakt.

Dresden ist theoretisch noch einzuholen

Dort steht Dresden mit sechs Punkten Vorsprung auf den derzeitigen Achten Bochum, auf Rang sechs (Fürth) sind es vier Zähler, Heidenheim ist punktgleich. Mit einer ordentlichen Platzierung könnte der VfL mehr TV-Geld erhalten und das Image weiter aufpolieren. Nicht nur Investoren und Sponsoren folgen ja lieber dem Ruf eines im Dunstkreis der Aufstiegsränge stehenden Klubs. Auch (neue) Spieler haben dann wenigstens ein Ohr etwas weiter geöffnet.

Ein hartes Restprogramm für die Arminia

Es steht also durchaus noch ein Stückchen Zukunft auf dem Spiel, wenn der VfL gegen Bielefeld, in München und gegen St. Pauli die Saison beendet, wobei die Arminia solche Gedankenspiele gerne hätte. Hier geht es gegen den Absturz in die 3. Liga, die laut Bochums Finanzvorstand Wilken Engelbracht ja spätestens im zweiten Jahr zum puren „Überlebenskampf“ wird für jeden abgestiegenen Verein.

Bielefeld liegt einen Zähler hinter Würzburg und München und drei hinter Düsseldorf. Bielefeld muss also auf Sieg gehen, zumal die Aufgaben danach rein tabellarisch nicht einfacher werden gegen Braunschweig (2.) und Dresden (5.).

Spekuliert wird, dass Trainer Jeff Saibene, dessen Team in den letzten Wochen guten, aber nicht immer erfolgreichen Fußball anbot, den zuletzt mehrmals entscheidend patzenden Daniel Davari herausnimmt, Wolfgang Hesl würde dann ins Tor zurückkehren. Ausfälle hat Saibene kaum zu beklagen.

Keine neuen Ausfälle in Bochum

Das sieht in Bochum mit seinen Langzeitverletzten anders aus. Vom Kader des Dynamo-Spiels aber hat sich bisher keiner abgemeldet, zudem ist auch Pawel Dawidowicz wieder eine Option. Dass Trainer Gertjan Verbeek die Startelf ändert ohne Not, wäre allerdings eine große Überraschung.

MEHR ALS 20 000 KAMEN NUR GEGEN DEN VFB UND FORTUNA

„Macht die 20.000 voll“: So wirbt der VfL derzeit um Zuschauer für das Spiel am Sonntag (13.30 Uhr) im Ruhrstadion gegen die Arminia. Aus Bielefeld werden allein gut 3000 Anhänger anreisen. Karten gibt es noch reichlich. Mehr als 20 000 Fans kamen in dieser Saison erst bei zwei Heimspielen: gegen Stuttgart (22 014) und Düsseldorf (24 556).

Auch für die Partie gegen den FC St. Pauli gibt es noch Karten, der freie Verkauf läuft. Das letzte Spiel der Saison steigt am Sonntag, 21. Mai, um 15.30 Uhr im Ruhrstadion.