Bochum. . Längst gehören sie wie selbstverständlich zum Profi-Alltag in Bochum - die derzeit neun A-Junioren, die sich auf den Trainingsplätzen tummeln.
- Von den neun A-Junioren, die zurzeit regelmäßig mit den Profis trainieren, hat Görkem Saglam die meiste Erfahrung
- Nicht alle Talente werden nach dieser Saison noch eine Rolle spielen in den Zukunfts-Planungen des Zweitligisten
- Die Hoffnungen ruhen neben Saglam vor allem auf Vitaly Janelt, Ulrich Bapoh, Maxim Leitsch und Tom Baack
Görkem Saglam ist mit seinen 18 Jahren schon so etwas wie ein alter Hase. Neunmal hat der Junge aus Gelsenkirchen bereits mit den Bochumer Profis in der Zweiten Bundesliga gespielt, damit hat er den meisten seiner Altersgenossen, die allesamt noch für die A-Jugend spielen dürfen, aber gleichwohl die meiste Zeit mit den Profis trainieren, etwas voraus. Lediglich Innenverteidiger Maxim Leitsch war bislang ähnlich mit Adrenalin vollgepumpt, als er sein erstes und bislang einziges Zweitliga-Spiel gegen 1860 München bestritt.
Im Alltag aber ist der Trainingsplatz voll mit den Jungs aus der A-Jugend. Neben Saglam und Leitsch trainieren in diesen Tagen Vangelis Pavlidis, Chaik Gkaloustian, Ulrich Bapoh, Vitaly Janelt, Moise Ngwisani, Tim Krafft und Torhüter Florian Kraft gemeinsam mit den Profis. Bald wird auch Defensiv-Talent Tom Baack wieder dazugehören, wenn er - nach langer Verletzungspause - die höhere Belastung vertragen kann.
Man könnte nun sagen, dort trainiert die Zukunft des VfL Bochum , aber aller Voraussicht nach wird man einige dieser Spieler nach dem kommenden Sommer nicht mehr sehen in Bochum. Die Verträge von Tim Krafft und Moise Ngwisani, der aus Heidenheim zum VfL gekommen war, laufen aus. Beide sind 19 Jahre alt und damit die ältesten der genannten Nachwuchsspieler. Vermutlich haben sie in der harten Profikonkurrenz keine gute Perspektive. Und die Brücke zwischen Zweitliga- und Jugendteam namens U23 ist ja nicht mehr existent.
Die übrigen Talente sind länger an den VfL gebunden, werden aber wohl auch kaum alle gebraucht werden in der nächsten Saison. Ausleihe oder Transfer - darauf wird es bei dem einen oder anderen hinauslaufen. Es wird einen Umbruch geben, denn nahezu alle sind in der folgenden Spielzeit nicht mehr spielberechtigt für die U19-Bundesliga-Mannschaft, die zurzeit, auch dank der regelmäßigen Teilnahme vieler Spieler am Profitraining, einen Leistungsschub erlebt.
U19 erlebt gerade Leistungsschub
Die besten Chancen, in absehbarer Zeit eine Rolle im Profi-Gefüge spielen zu können, dürften neben Saglam und Leitsch Janelt und Bapoh haben. Linksfuß Janelt, schnell, technisch stark und mit Übersicht gesegnet, hat der VfL immerhin bis 2018 aus Leipzig ausgeliehen, und Bapoh, erst 17 Jahre alt und aus den eigenen Reihen, hat die längste Vertragslaufzeit. Bis 2020 ist sein Kontrakt terminiert. Mit seiner Vertragsunterschrift einhergegangen ist eine Art Leistungsexplosion. Wohin das führt, gilt es abzuwarten. Auch auf Baack, der bereits wieder für die A-Jugend gespielt hat, ruhen viele Hoffnungen.
Wenn der VfL am Sonntag in Nürnberg antritt, wird wohl keiner der Jungen der Startformation angehören. Um einen Bankplatz neben Saglam konkurrieren jedoch Leitsch, Janelt, Bapoh und Pavlidis.