Bochum.
- Lohn für die Arbeit des Fanprojektes Bochum: Es erhielt nun das Qualitäts-Siegel von DFB und DFL
- Und damit auch 150.000 Euro pro Jahr
Im September feiert das Bochumer Fanprojekt sein 25-jähriges Bestehen - und zwar mit Auszeichnung. Seit Jahresende hat man das Qualitäts-Siegel von DFB und DFL. „Dass macht uns stolz“, sagt Ralf Zänger, der von Beginn an, seit 1992, beim Fanprojekt Bochum dabei ist. Träger sind die AWO Ruhr-Mitte und die Jugendförderung der Stadt Bochum.
Prüfung unterliegt verschärften Bedingungen
Die Auszeichnung wird seit mehreren Jahren vergeben, diesmal unterlag die Prüfung verschärften Auflagen. Mit dem Zentrum für Evaluation im Saarland (CEval) wurde von der „AG Qualitätssiegel“ erstmals ein externes Unternehmen beauftragt, dass die Fanprojekte unter neu festgelegten Bedingungen überprüft hat. Bundesweit wurden fünf Fanprojekte prämiert. „Wir haben den Hut in den Ring geworfen, um eines der Pilotprojekte zu sein“, sagt Zänger.
Bei der ersten Prüfung war das Bochumer Fanprojekt mit seinen vielen Leuchtturmprojekten und seinem Konzept für die VfL-Spiele schon gut ausgestattet, lediglich an einer Stelle musste größer nachgebessert werden: Ein Beirat musste geschaffen werden. Den gibt es mittlerweile, im Boot sind unter anderem Vertreter des VfL, der Polizei, der DFL, des Landesministeriums und der Fans. „Wir haben uns das Siegel erarbeitet und verdient“, findet Zänger. Geprüft wurden Kriterien wie zum Beispiel Projekte, Mitarbeiter, Partner, Träger, Ausstattung, Sport- und Sicherheitskonzept.
Siegel sichert Zukunft auch finanziell ab
Das Qualitäts-Siegel sichert auch zukünftige Vorhaben. Denn damit verbunden ist die Finanzierung durch Land und Fußball: 150 000 Euro gibt es pro Jahr. Für drei Jahre gilt das Siegel.
Mit dem Geld werden in Bochum zahlreiche Dinge angestoßen. Neben der alltäglichen Arbeit mit den Fans und der Begleitung der Spiele organisiert das Fan-Projekt Lesungen, Ausflüge, einen Fancup und Veranstaltungen wie „soccer meets learning“, wo Kinder das Ruhrstadion als Lernort für soziale Kompetenzen nutzen können.
Auch für Flüchtlinge aktiv
Die Mitarbeiter sind im ganzen Stadtgebiet unterwegs, seit elf Jahren wird Straßenfußball in Bochum durch das Fanprojekt gefördert. Bis zu 65 Mal im Jahr werden an verschiedenen Orten ein Soccer-Court samt Torwand und Geschwindigkeitsmesser aufgebaut, auch in Flüchtlingseinrichtungen. „Das bringt den Menschen dort wenigstens ein bisschen Ablenkung und Abwechslung“, findet Zänger: „Für uns ist es wichtig, dass wir breit aufgestellt sind.“
Infos zum Fanprojekt im Internet: http://www.fanprojekt-bochum.de/