Bochums Diego Klimowicz hat das entscheidende Tor in der DFB-Pokal-Partie bei den Sportfreunden Lotte gemacht. Das Team von Trainer Marcel Koller siegte mit einem glanzlosen 1:0.
Durch ein Glückstor von Diego Klimowicz hat sich Bundesligist VfL Bochum in die zweite DFB-Pokal-Runde gequält. Der Argentinier erzielte in der 50. Minute den Siegtreffer zum 1:0 (0:0) beim Viertligisten Sportfreunde Lotte mit der Schulter und bewahrte sein Team somit vor einer Blamage. Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach offenbarten die Westfalen noch große Schwächen, dennoch überstand der VfL zum sechsten Mal in Folge - und somit immer in fünf Jahren unter Trainer Marcel Koller - die erste Runde.
Für den Regionalligisten aus der 13.500-Einwohner-Gemeinde war es das "größte Spiel der 80-jährigen Vereinsgeschichte". Noch nie hatten sich die Sportfreunde, die ihre Premieren-Saison in der Regionalliga als Zehnter abgeschlossen hatten, für den DFB-Pokal qualifiziert. Das 6000 Zuschauer fassende Stadion war mit nur 4408 Zuschauern dennoch bei weitem nicht ausverkauft.
In der Startelf der Gastgeber standen gleich drei ehemalige Bochumer: Innenverteidiger Alexander Thamm arbeitet sogar noch in der Marketing-Abteilung des VfL. Koller hatte keine Verletzten zu beklagen, begann aber ohne Neuzugänge. Der slowenische Stürmer Zlatko Dedic saß nur auf der Bank, der schwedische Mittelfeldspieler Andreas Johansson und sein Landsmann Matias Concha saßen überraschend sogar nur auf der Tribüne.
Der VfL schien die Aufgabe durchaus ernstzunehmen. Allerdings zerstörte sich der Favorit nahezu jeden halbwegs guten Angriff durch Ungenauigkeiten im Abspiel. Die größte Chance der ersten Halbzeit vergab Stanislav Sestak, der nach einem Zuspiel von Sturmpartner Klimowicz aus acht Metern verzog.
Lotte stellte die Räume gut zu, offenbarte aber technisch zu große Unzulänglichkeiten, um vielversprechend vor das Bochumer Tor zu kommen. Mit zunehmender Spieldauer wurde der Favorit aber nervös, der Außenseiter witterte seine Chance. In den letzten Minuten vor der Pause kamen die Sportfreunde dann auch in Tornähe. Bei der besten Gelegenheit verpasste Stürmer Marcus Fischer, der 2004/05 zwei Bundesliga-Spiele für Bochum bestritten hatte, den Ball aber knapp.
Der Führungstreffer des VfL kurz nach der Pause war bezeichnenderweise ein Zufalls-Produkt. Nach einer Flanke von Joel Epalle traf Klimowicz den Ball statt mit dem Kopf nur mit der Schulter, vom Innenpfosten trudelte er dann über die Linie. Sechs Minuten später schoss Sestak völlig freistehend Lottes Keeper Andre Poggenborg an. Die Gäste gaben sich noch nicht geschlagen, Fischer scheiterte aber per Kopf an Bochums Torhüter Philipp Heerwagen (61.).