Bochum. Nach dem 2:1 gegen Heidenheim will der VfL Bochum am Samstag erstmals in dieser Saison zwei Siege am Stück feiern. Die Bochumer spielen in Fürth.

  • Marco Stiepermann, Johannes Wurtz und Tom Weilandt feiern Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein
  • Das Trio des VfL Bochum wechselte im vergangenen Sommer ins Revier
  • Ein Sieg am Samstag (13 Uhr) könnte ihrem Ex-Coach Ruthenbeck das Amt kosten

Marco Stiepermann war in dieser Woche ein besonders gefragter Mann beim VfL Bochum. Auch beim Trainer. Als Informant. Gertjan Verbeek ließ sich von Stiepermann schildern, wie sein Kollege Stefan Ruthenbeck taktisch tickt, welche Philosophie er verfolgt. Mitsamt seiner üblichen Lieferanten und Analysen habe er so „einen Plan“ entwickelt, „mit dem wir hoffentlich erfolgreich sein werden“.

Stiepermann, in Bochum als Achter gesetzt, agierte ebenso in den vergangenen beiden Spielzeiten in Fürth wie Johannes Wurtz. Flügelmann Tom Weilandt war sogar drei Jahre im Frankenland daheim. Für das neue VfL-Trio, das seit Saisonbeginn (Stiepermann, Weilandt) oder seit mehreren Wochen (Wurtz) konstant zur Startelf zählt in Bochum, kommt es heute zum Wiedersehen, wenn der VfL am Ronhof spielt (Anpfiff 13 Uhr).

Die Kumpel bleiben zusammen

Natürlich sei das „ein besonderes Spiel“, meinen sie unisono. „Ich kenne ja noch viele dort, Spieler, Trainer, Physios, Vereinsmitarbeiter“, sagt Weilandt. Wobei zwei seiner besten Kumpel aus Fürther Tagen weiterhin das gleiche Trikot tragen: „Die Spieler, mit denen ich am meisten unternommen habe, sind ja jetzt hier“, erklärt Weilandt.

Johannes Wurtz, anfangs erfolgreicher Joker, zuletzt Zehner, ist sich bewusst, dass ausgerechnet der VfL seinem Ex-Trainer Stefan Ruthenbeck den Job kosten dürfte bei einem Bochumer Erfolg. „Es ist eine schwierige Situation in Fürth, aber das ist für mich kein Thema“, sagt der 24-Jährige. „Wir wollen unbedingt nachlegen.“ Zwei Siege am Stück, das gab es schließlich noch nie in dieser Saison, das ist das Ziel, betont auch Tom Weilandt. Zuletzt habe man bewusst das Augenmerk „auf die Stabilität in der Defensive“ gelegt, erklärte er das 2:1 gegen Heidenheim bei sicherlich ungewollt nur 37 Prozent Ballbesitz, eine für den Dominanz-Liebhaber Verbeek kuriose Zahl.

„Mit einer kleinen Serie und dann der Euphorie im Rücken können wir sicher auch wieder schöneren Fußball zeigen“, setzt Weilandt zunächst weiter auf die klassischen Tugenden. Motto: Erst die Knochenarbeit, dann das spielerische Vergnügen. Wobei das eine ja nicht zwingend das andere ausschließt.

Gewarnt ist der VfL: Vor dem Spiel in Kaiserslautern vor knapp zwei Wochen hatte der FCK erst fünf Treffer erzielt - und gewann 3:0 gegen Bochum. Fürth hat seit vier Ligapartien nicht mehr getroffen, und ein fünftes Mal verhindern sollen das überwiegend die Bochumer, die gegen Heidenheim „mit Leidenschaft“ überzeugten, so Verbeek. Ausnahme: Für Pawel Dawidowicz (Zerrung) rückt wie berichtet Dominik Wydra in die Startelf. Er verteidigt rechts, Tim Hoogland innen. Offen ist, ob der genesene Anthony Losilla, der gestern nach dem Abschluss-Training mit nach Fürth fuhr, bereits beginnt oder erst einmal auf der Bank Platz nimmt.