Aue. Wieder liefert die Elf von Trainer Gertjan Verbeek ein torreiches Spektakel und gewinnt erstmals auswärts. Jan Gyamerah erzielt sein erstes Zweitliga-Tor. Kevin Stöger droht eine lange Pause
Am Ende setzte sich die höhere Qualität durch. Nach einem temporeichen Spiel mit starken Offensivaktionen und wankelmütigen Abwehrreihen feierte der VfL Bochum den ersten Auswärtssieg der Saison. 4:2 (2:2) gewann der VfL beim FC Erzgebirge Aue.
Nach dem Ausfall von Kevin Stöger, dem neunten beim VfL, musste Gertjan Verbeek seine Startelf erneut ändern. Auf Stögers linkem Flügel legte Thomas Eisfeld los, dessen Rolle als Zehner der neu ins Team gerückte Johannes Wurtz übernahm. Auf der Bank saßen sechs Jungprofis, von denen keiner älter als 22 ist, und Alexander Merkel (24). Der seit Wochen angeschlagene Rechtsverteidiger Stefano Celozzi biss erneut auf die Zähne, es reichte für 55 Minuten, dann ersetzte ihn der Held des Abends, Jan Gyamerah.
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Der VfL war sofort drin im Spiel, das am Anfang die Nürnberger Verhältnisse - man erinnere sich an das 5:4 vor zwei Wochen - sogar noch toppte. Nach starkem Pass von Eisfeld erzielte Wurtz im Stile eines Torjägers das 1:0 (2.). Doch die Gastgeber wirkten nicht geschockt, machten Dampf, störten früh. Und der VfL zeigte eklatante Abwehrschwächen - der Ausgleich fiel prompt: Nach einer Ecke schoss der von Dawidowicz nicht gestörte Kaufmann volley, Riemann ließ den Ball nach vorne abprallen, Köpke staubte aus kürzester Distanz ab. Es kam noch dicker: Wieder Ecke, diesmal von der anderen Seite und an den Strafraumrand zurückgelegt. Die Flanke von Riese segelte durch den Sechzehner, von Felix Bastians’ Bein prallte der Ball zu Simon Skalartidis, der keine Mühe hatte. 2:1, 11. Minute.
Der VfL antwortete prompt. Diesmal legte Wurtz auf, und Eisfeld schlenzte den Ball von links in den rechten Winkel. 2:2. 14. Minute. Irre. Schon wieder. Dann beruhigte sich die Partie ein wenig.
Nach dem Wechsel vergab der VfL Bochum Chancen im Sekundentakt
Nach dem Wechsel erhöhte der ganz in Rot angetretene VfL den Druck. Und vergab riesige Chancen fast im Sekundentakt. 46.: Wurtz legt auf nach toller Kombination, doch Eisfeld vergibt diesen „Elfmeter”. 47.: Nico Rieble scheitert mit einem Distanzschuss an Torwart Jendrusch. 48. Peniel Mlapas Ball kommt nicht durch. 49. Tom Weilandt ist rechts frei, drüber.
Und Aue? Toppte das noch. Soukou eilte links Rieble und Kollegen mal wieder auf und davon, legte quer auf Mario Kvesic. Dawidowicz mit seiner besten Tat schnappte ihm die Kugel vom Fuß weg.
Es blieb ein intensives, temporeiches Spiel mit beherzten Attacken und offenherzigen Defensivreihen, wobei der VfL mehr und mehr den Ton angab. Und dann war es doch soweit: Der eingewechselte Jan Gyamerah fasste sich aus 23 Metern ein Herz, und sein Linksschuss schlug unten rechts ein. Die mittlerweile verdiente Führung durch das erste Profitor des 21-Jährigen.
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Aue wirkte nun zu platt, um noch einmal das Ruder herumzureißen, der VfL agierte stabiler, er dominierte. Losilla, Wurtz, Weilandt vergaben das eigentlich überfällige 4:2, der Ex-Bochumer Tiffert sah noch Gelb-Rot, ehe Peniel Mlapa von allen Bochumern förmlich erdrückt wurde. Er traf zum 4:2, und die rund 150 VfL-Anhänger feierten glückselig mit ihren Siegern.
Celozzi wird dem VfL Bochum drei bis vier Wochen fehlen - Stöger möglicherweise länger
Nicht ganz so ausgelassen waren die Spieler und Verantwortlichen. Stefano Celozzi wird mit einem Muskelfaserriss drei, vier Wochen ausfallen, noch schlimmer hat es offenbar Kevin Stöger erwischt, der sich das Knie im Training verdreht hat. Eventuell ist für ihn das Sportjahr 2016 beendet. Details wird der VfL am Samstag bekannt geben.