Bochum. . Improvisieren muss VfL-Trainer Gertjan Verbeek vor der Partie beim FC Erzgebirge Aue. Neun Bochumer Spieler fallen derzeit aus - nun auch Stöger.

  • Flügelspieler des VfL Bochum konnte die Reise ins Erzgebirge nicht antreten
  • Selim Gündüz sitzt nach eineinhalbjähriger Verletzungspause wieder auf der Bank
  • Auf der Reservebank des Zweitligisten tummeln sich die jungen Talente

Was zu erwarten war, ist eingetroffen: In Aue muss der VfL Bochum am heutigen Freitag auch auf Kevin Stöger verzichten. Die genaue Diagnose für den 23-Jährigen, der sich am Donnerstag im Training verletzt hatte, war zwar noch nicht zu erfahren, die Fahrt ins Erzgebirge konnte er aber nicht antreten. Anders als Stefano Celozzi, der vermutlich auch beginnen wird auf der angestammten Rechtsverteidiger-Position.

Neun verletzte oder noch nicht wieder einsatzfähige Spieler fehlen dem VfL damit, neben anderen auch Jannik Bandowski. Die jüngste Neuerwerbung der Bochumer, auf der linken Seite sowohl defensiv wie offensiv brauchbar, ist ja als Alternative für genau diese Positionen geholt worden. Arvydas Novikovas käme auch noch in Betracht, aber in seinem Fall hat ja Gertjan Verbeek deutlich gemacht, dass er den Litauer wegen dessen Herzerkrankung inklusive Operation noch lange nicht im Wettbewerb sieht.

Wer also soll Stöger ersetzen? Vielleicht käme Evangelos Pavlidis in Frage, aber den jungen Griechen sehen die Bochumer Verantwortlichen inzwischen eher im Zentrum. Und Nico Rieble? Wird hinten gebraucht, weil Timo Perthel nicht zur Verfügung steht. Es gäbe noch die Möglichkeit, Stefano Celozzi und Jan Gyamerah außen verteidigen zu lassen und Rieble eine Position nach vorne zu ziehen. Oder Verbeek zieht einen zentralen Offensiv-Spieler auf den linken Flügel. Thomas Eisfeld und Johannes Wurtz kommen dafür in Frage, und möglicherweise ist Wurtz, weil torgefährlicher, besser in der Mitte aufgehoben. Das würde bedeuten, dass Eisfeld die linke Seite beackern müsste.

Selim Gündüz ist eine Alternative

Sollte damit diese Frage beantwortet sein, taucht gleich die nächste auf, die nach einer Alternative für die Flügelpositionen. Die Antwort darauf lautet: Selim Gündüz. Erstmals seit dem April 2015 wird der 22-Jährige wieder zum Zweitligaaufgebot des VfL gehören. Damals verloren die Bochumer mit 0:2 gegen Kaiserslautern. Gerade erst hatte der Flügelstürmer eine Leisten-Operation überstanden, da begann mit einer Schultereckgelenk-Sprengung die eineinhalb Jahre dauernde Leidenszeit. Die Zwangspause wurde lang und länger, Gündüz’ Weg zurück auf den Platz wurde immer wieder von Rückschlägen begleitet; irgendwann war er kein Thema mehr.

Am Freitag aber sitzt er zumindest wieder auf der Reservebank, auf der sich die Jungspunde nur so tummeln. Alexander Merkel, auch erst 24 Jahre alt, dürfte in Aue als Senior die Gruppe der Talente mit Gökhan Gül (18), Maxim Leitsch (18), Görkem Saglam (18), Jan Gyamerah (21), Selim Gündüz (22) und Felix Dornebusch (22) anführen.