Bochum. Entspannt und zuversichtlich blickt Trainer Gertjan Verbeek auf die Partie des VfL Bochum gegen den 1. FC Nürnberg. Aber es könnten mehr Fans kommen.

  • Beim Heimspiel am Freitag gegen Nürnberg will der VfL Bochum punkten
  • Stefano Celozzi und wohl auch Pawel Dawidowciz rücken in die Startelf
  • Der Club steht mit erst zwei Punkten noch mehr unter Druck

Rund 12 000 Karten hat der VfL bis gestern verkauft für den Evergreen gegen den 1. FC Nürnberg am Freitag (18.30 Uhr/live in unserem Ticker). „Da ist noch Luft nach oben“, sagte Vereinssprecher Jens Fricke zur Eröffnung der pflichtgemäßen Pressekonferenz vor dem Spiel.

Das gilt auch für die Leistungen und Tabellensituation der Teams. Beider Teams. Der Club ist Vorletzter mit zwei Punkten und „schon unter Druck“, meint Bochums Routinier Anthony Losilla. Der VfL ist Elfter mit fünf Punkten, und Gertjan Verbeek hat ja korrekt gerechnet, wenn er sagt: „Gewinnt Nürnberg, haben sie fünf Punkte. Wie wir.“

Es ging zuvor um das Wort „Krise“, das jemand im Zusammenhang mit Nürnberg in den Raum geworfen hatte. Für Verbeek, ein Freund des Planes und des langen Atems, sind solche Begriffe nach erst vier Saisonspielen völlig fehl am Platz. Das gilt entsprechend für sein Team, das er seit Wochen lobend vertritt, dem er erneut gute Fortschritte bescheinigt im Training, im Spiel, auch beim 0:2 in Würzburg. Nach zehn, elf Runden, sagt Verbeek, könne man eine erste Richtung erkennen. Vielleicht.

Jedenfalls noch nicht nach dem Nürnberg-Spiel, für das der Coach gestern ein Geheimtraining im Stadion ansetzte. Es ging in erster Linie um das Einstudieren von Standards. Was die Startelf angeht, machte der Coach aus einer Position kein Geheimnis. Stefano Celozzi wird zurückkehren auf seine rechte Seite in der Viererkette. „Er hat seinen freien Tag geopfert, um zu testen, ob es geht. Das zeigt seine gute Mentalität. Seit Dienstag ist er voll im Mannschaftstraining, daher dürfte es keine Probleme geben“, sagt der Coach. Tim Hoogland (muskuläre Probleme) dagegen fällt ebenso aus wie Dominik Wydra, der sich nach seiner Innenbanddehnung im Knie zunächst zehn Tage in seiner österreichischen Heimat behandeln lässt.

Losilla dürfte als Sechser unverzichtbar sein

Wer den Part des rechten Innenverteidigers übernimmt, ließ der Trainer offen. Nach den Trainingseindrücken dürfte es Pawel Dawidowicz sein. Der polnische Neuzugang hat in dieser Woche an Felix Bastians’ Seite trainiert und steht vor seinem Startelf-Debüt. In Würzburg hatte noch Losilla hinten ausgeholfen, er dürfte im Heimspiel aber auf seiner Stammposition als Sechser unverzichtbar sein. Womit Thomas Eisfeld wiederum als Zehner zu erwarten ist (alternativ: Johannes Wurtz). Vorne dürte erneut Nils Quaschner beginnen (alternativ: Peniel Mlapa).

Während Jan Gyamerah in den Kader zurückkehrt, bleibt Alexander Merkel diesmal außen vor. Dem Neuzugang fehle noch die Spielpraxis, die er benötige, sagt Verbeek. Bei Görkem Saglam wisse er, was er an ihm habe, bei Merkel eben noch nicht - und nur für einen sei derzeit Platz im Kader. Der Trainer bedauerte, dass man bisher noch nicht so viele Testspiele bestreiten konnte wie noch im Vorjahr. Unter anderem sei es schwieriger geworden, passende Gegner zu finden.