Bochum. . Vor dem Zweitligaspiel in Würzburg gehen dem VfL Bochum die Verteidiger aus. Und auch im Angriff hakt es. An der Ausrichtung ändert das nichts.
Es ist oft von einer Knipser-Krise die Rede rund um den VfL Bochum – jetzt geht Gertjan Verbeek selbst in die Offensive. „Beide machen es sehr gut. Daher ist es mir eigentlich egal, wer anfängt“, sagt der Trainer des Zweitligisten vor dem Premierenduell heute (18.30 Uhr/Sky/live in unserem Ticker) beim Aufsteiger Würzburger Kickers.
Was launig klingt, ist eine Rückendeckung für seine noch torlosen Stürmer Peniel Mlapa (24) und Nils Quaschner (22). Dem Trainer ist ja nicht entgangen, dass die Diskussion um die Nachfolge des nun in Stuttgart angreifenden Torschützenkönigs Simon Terodde immer wieder aufflammt. Das kann nerven. Die Spieler. Das Team. Den Coach.
Ein Lob in der Öffentlichkeit, das kommt selten vor beim eigenwilligen Niederländer, der lieber über das Gefüge spricht als über Einzelne. „Es wird zu sehr auf die Anzahl der Tore geschaut“, meint Verbeek. „Nur wenn die Mannschaft gut spielt, bekommt der Stürmer auch seine Chancen. Das ist ein Prozess. Ich bin mit der Entwicklung der beiden sehr zufrieden.“ In Würzburg wird wohl Quaschner beginnen, Mlapa übernimmt den Joker-Part, denn das System Verbeeks sieht ja nur einen Mann im Auge des Sturms vor.
Hinten muss improvisiert werden
Für den Trainer ist das ein Luxus-Problem – Sorgen bereitet plötzlich die bisher stabile Abwehr. Innenverteidiger Tim Hoogland (nach Infekt) und Rechtsverteidiger Stefano Celozzi (Adduktorenprobleme), beide Stammspieler, fallen ebenso aus wie Jan Gyamerah. Beim Abschluss-Training humpelte auch noch Ersatzmann Dominik Wydra vom Feld – dem VfL gehen die Defensiv-Kräfte aus. Anthony Losilla, der Stratege im defensiven Mittelfeldzentrum, muss wohl ganz hinten aushelfen, und mit Russell Canouse verteidigt rechts ein weiterer gelernter Mittelfeldmann.
An der offensiven Ausrichtung ändern die Wechsel nichts, auch wenn der VfL mit Respekt zum Neuling reist. Würzburg ist unter Ex-Profi Bernd Hollerbach zweimal in Folge aufgestiegen, hat in der Relegation Duisburg in die Drittklassigkeit geschossen und weigert sich lustvoll, die Euphorie abzulegen.