Bochum. Der Transfer von Alexander Merkel vom AC Pisa zum VfL klappte, weil der italienische Verein Trainer Gattuso entließ. Doch der arbeitet jetzt wieder.

  • Der Transfer von Alexander Merkel vom AC Pisa zum VfL klappte, weil der italienische Verein Trainer Gattuso entließ
  • Doch Gattuso arbeitet jetzt wieder für den AC Pisa
  • Das teilte der Verein am Freitag mit

Knapp 900 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Bochum und Pisa. Und doch dürfte das, was beim dort ansässigen italienischen Zweiligisten AC Pisa derzeit geschieht, an der Castroper Straße zumindest ein schelmisches Grinsen auslösen.

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Zur Erinnerung: Es ist gar nicht lange her, da holte Gennaro Gattuso, 2006 Weltmeister mit der Squadra Azzurra, Alexander Merkel zum toskanischen Klub. Doch das Engagement war nur von kurzer Dauer. Sieben Tage, nachdem der gebürtige Stuttgarter seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt hatte, wurde der ehemalige italienische Nationalspieler wieder entlassen, nachdem Unstimmigkeiten mit dem Management aufgetreten waren. Und alle Zugänge, die auf das Konto des berüchtigten, beinharten Verteidigers gegangen waren, durften den Verein wieder verlassen. So auch Merkel. Ein Glücksfall für den VfL, der noch auf der Suche nach einem Mittelfeldspieler war. Der Deutsch-Kasache war nach der Vertragsauflösung in Pisa ablösefrei und wechselte ins Ruhrgebiet.

Dort hat sich der 24-Jährige, der nach dem Gewinn der italienischen Meisterschaft mit dem AC Mailand 2011 mehr oder minder freiwillig eine Karriere als „Wandervogel“ einschlug, richtig gut eingelebt. Im Angebotsspiel gegen den SV Rödinghausen spielte er über die volle Distanz und zeigte sich im geheimen Testspiel gegen den 1. FC Köln bereits in stark verbesserter Form, erzielte gegen die Domstädter sogar sein erstes Tor im VfL-Dress.

Gattuso wieder an der Seitenlinie

Gedanklich mittlerweile voll im Pott angekommen, holte ihn seine italienische Vergangenheit schnell wieder ein. Denn mittlerweile ist sein alter Trainer und auch Mannschaftskollege Gattuso wieder beim AC Pisa angestellt. Das teilte der Verein am vergangenen Freitag mit.

Merkel, der die drei trainingsfreien Tage dafür nutzte, die bei seinem eiligst organisierten Umzug aus Italien noch ausstehenden Angelegenheiten zu klären, traute seinen Ohren nicht. Von unserer Redaktion auf die etwas skurrile Nummer bei seinem alten Arbeitgeber angesprochen, entfuhr ihm: „Das ist wirklich verrückt.“

Ähnlich dürften es auch die Verantwortlichen seines aktuellen Arbeitgebers sehen. Schließlich war der vorübergehende Rausschmiss Gattusos der Türöffner für den Merkel-Transfer. Nimmt der Mittelfeldspieler weiterhin die Entwicklung wie in den vergangenen Tagen, dann dürfte er schon bald im Kader der Bochumer stehen.