Bochum. Der VfL Bochum besiegt den Hamburger SV, aber auf Trainer Gertjan Verbeek wartet noch Arbeit. Noch dem Saisonstart könnte es noch Transfer geben.
Als nach Abpfiff das Lied „Bochum“ von Herbert Grönemeyer im Vonovia-Ruhrstadion ertönte und die Spieler von Zweitligist VfL Bochum in die Kurve zu ihren Fans gingen, feierten sie eine gelungene Generalprobe. Eine Woche vor dem Start in die neue Saison (Samstag, 13 Uhr gegen Union Berlin) reichte dem VfL Bochum das frühe Tor von Peniel Mlapa aus der dritten Spielminute zum 1:0-Erfolg gegen den Bundesliga-Dino Hamburger SV. Der VfL Bochum hat Selbstbewusstsein getankt – nicht mehr und nicht weniger.
Denn die Partie gegen den Bundesligisten aus dem Norden hatte den Charakter eines typischen Testspiels: Zerfahren war es, mit vielen Unterbrechungen und wenig Spielfluss, auch weil Hamburgs Coach Bruno Labbadia im Laufe des Spiels zahlreiche Auswechslungen vornahm. Gertjan Verbeek aber testete unter Liga-Bedingungen, und war am Ende zufrieden: „Wir haben gegen einen Erstligisten ein gutes Spiel gemacht, wenig weggegeben.“ Und trotzdem sagt er: „Die Vorbereitung ist noch nicht beendet, die geht weiter in den ersten vier bis fünf Liga-Spielen.“
Terodde, Bulut und Co. sind weg
Denn noch immer hat der VfL mit dem bekannten personellen Umbruch zu kämpfen: Rund 13 Spieler verließen die Bochumer zur Sommerpause, darunter die starke Offensive um Torschützenkönig Simon Terodde, Marco Terrazzino, Onur Bulut und Janik Haberer. Neun Akteure wurden neu verpflichtet und drei junge Spieler beorderte Verbeek aus der eigenen Jugend in die erste Mannschaft. Der Niederländer betont, dass die Neuzugänge Zeit brauchen, um die Bochumer Spielphilosophie zu verinnerlichen.
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Und diese Neuzugänge werden nicht die letzten sein. Im August will der VfL Bochum auf dem Transfermarkt nochmal aktiv werden, um sich mit einem oder zwei weiteren Spielern zu verstärken. Dem Kader fehlt die Absicherung, sollten sich noch Akteure verletzen: „Da braucht nicht viel passieren, dann müssen wir auf jugendliche Spieler zurückgreifen“, so Verbeek.
Verbeek fühlt mit Quaschner
Zum Liga-Start gegen Union Berlin wird der VfL-Coach aller Voraussicht nach der gleichen Startelf wie gegen den Hamburger SV das Vertrauen schenken. Einzig in der Sturmspitze bleibt ihm mit Neuzugang Nils Quaschner, der im Sommer von RB Leipzig auf Leihbasis ins Ruhrgebiet wechselte, eine Alternative zu Mlapa. „Schade für Nils, dass er heute nicht die Chance bekommen hat, sich zu zeigen. Er hat eine leichte Verletzung, er wird nächste Woche wieder dabei sein.“
Peniel Mlapa nutzte hingegen seine Chance, und verwandelte die Bochumer Saisoneröffnung auch in seine geglückte Generalprobe, als er in der dritten Minute erst Emir Spahic stehen ließ, und dann HSV-Keeper René Adler aus spitzem Winkel bezwang. Bis zu seiner Auswechslung in der 60. Minute machte er ein gutes Spiel, und feierte am Ende mit seinen Teamkollegen vor der Fankurve zu den Liedzeilen von Herbert Grönemeyer.