Bochum. Gegen den BVB machte der VfL Bochum in seinem Saison-Eröffnungsspiel vor einem Jahr nicht nur eine richtig gute Figur, sondern holte sich vielleicht mit dem 2:1-Erfolg auch Selbstbewusstsein für die Liga. Diesmal kommt der HSV.
- Vor einem Jahr bezwang der VfL den BVB bei der Generalprobe mit 2:1
- Stürmerduell: Diesmal wird vermutlich Peniel Mlapa beginnen
- VfL-Trainer Gertjan Verbeek wird diesmal weniger wechsel vornehmen
Vor einem Jahr war eine hohe Hausnummer aus der Nachbarschaft zu Gast. Gegen den BVB machte der VfL Bochum in seinem Saison-Eröffnungsspiel nicht nur eine richtig gute Figur, sondern holte sich vielleicht mit dem 2:1-Erfolg auch das nötige Selbstbewusstsein, um anschließend in der Liga einen Raketenstart mit fünf Siegen hinzulegen und die Konkurrenz zu verblüffen.
Der damalige Erfolg gegen die Dortmunder markierte aber auch das Ende einer insgesamt starken Vorbereitung. Die personellen Veränderungen innerhalb der Mannschaft waren im Sommer nur marginal gewesen, die Automatismen saßen, alle wussten, wie der Hase zu laufen hat. Und natürlich war der Zweitligist zu diesem Zeitpunkt in seiner Entwicklung weiter als der Bundesligist, dessen Saison später begann.
Die neu gebildete VfL-Mannschaft hat eine erkennbare Struktur
In diesem Jahr gibt es vor der Saisoneröffnung noch ein paar Fragezeichen. Dass die neu gebildete Mannschaft eine erkennbare Struktur hat und einen Plan verfolgt, konnte man nicht nur in dem Testspiel (1:1) gegen Cardiff City erkennen. Das Spielverständnis wächst, der Ball läuft immer häufiger sicher durch die Bochumer Reihen. Das Spiel in die Tiefe, an dessen Endpunkt in den letzten zwei Jahren Simon Terodde die Bemühungen seiner Mitspieler zumeist mit großer Coolness veredelte, wird jedoch womöglich darüber entscheiden, ob der VfL gut, passabel oder eher schlecht in die Spielzeit findet.
Die Frage, die nach Teroddes Wechsel zum VfL Stuttgart die Fans beschäftigt, lautet: Wie bekommt man Terodde ersetzt? Und: Wer von den vorhandenen Angreifern schafft das?
So wie es aussieht, wird gegen den Hamburger SV Peniel Mlapa erste Wahl in der Sturmspitze sein. Ist das ein Fingerzeig darauf, dass die Entscheidung auf dieser umkämpften Position gefallen ist? Möglich.
Jedenfalls wird Gertjan Verbeek nicht erneut sein Wechselkontingent ausschöpfen und damit praktisch alle Mitglieder der aktuell jüngsten Zweitliga-Mannschaft berücksichtigen. Eine Woche vor dem Start geht es nicht mehr um die Breite, sondern um die Spitze.
Hoogland wird in der VfL-Abwehr als Fabian-Vertreter aushelfen
Die Abwehr, in der Tim Hoogland - als Vertreter des verletzten Patrick Fabian - nun ein paar Monate lang aushelfen wird, stand von Anfang an so wenig zur Diskussion wie Torhüter Manuel Riemann, auch Anthony Losilla und Thomas Eisfeld gehören zur Achse der „Etablierten“, die bei so vielen Neuzugängen ja besonders wichtig ist.
Vor einem Jahr brachten Terodde, Terrazzino, Haberer und Bulut die Defensivspieler der Dortmunder Borussia ordentlich ins Schwitzen, jetzt versuchen sich Mlapa und Eisfeld zentral, besetzen die Neulinge Tom Weilandt und Kevin Stöger die Flügel, versucht Marco Stiepermann das Offensivspiel seiner Mannschaft in die richtigen Bahnen zu lenken.
Bleibt die zweite große Frage, die nach den Alternativen vor allem für die Flügelpositionen. Mlapa war in der vergangenen Saison als Backup von Terrazzino nur mäßig erfolgreich und soll wohl auch nicht mehr auf dieser Position spielen, für Bulut hätte man sich hin und wieder eine andere Alternative als Novikovas gewünscht. Nun steht keiner der beiden zur Verfügung.
Man täte sich vielleicht leichter auf diesen Positionen zu improvisieren, wenn man denn wüsste, wie sich die Dinge zentral entwickeln - vor dem gegnerischen Tor.