Bochum. Damit kann man beim VfL Bochum nicht zufrieden sein: Im Vorverkauf für das Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Samstag wurden nur 9000 Tickets abgesetzt.

„Wenn wir das machen, was wir gut können, sind wir der Favorit.“ Gertjan Verbeek ließ mit diesem Satz schon anklingen, dass dem VfL Bochum am Samstag (13 Uhr, live in unserem Ticker) im Heimspiel gegen den SV Sandhausen kein Spaziergang bevorsteht. Als zu unangenehm hat sich der Gegner nicht nur in dieser Spielzeit herausgestellt.

Schon fünfmal hintereinander hat der VfL nun vergeblich versucht, die Mannschaft aus dem Rhein-Neckar-Kreis zu bezwingen. An der verbesserungswürdigen Statistik liegt es allerdings nicht, dass Verbeek sagt: „Wir müssen nicht vorsichtig sein, sind aber gewarnt. Wir sind nicht in der Lage, nur 80 Prozent zu geben“. Heißt: Das vorhandene Potenzial muss schon komplett ausgeschöpft werden, um Sandhausen in die Knie zu zwingen und damit die Hoffnung auf einen spannenden Schluss-Spurt der Bochumer im Aufstiegsrennen am Leben zu erhalten. Mit Unentschieden bewegt man sich schließlich keinen Millimeter weiter, unabhängig davon, ob man die Leistungen als ordentlich bezeichnen kann oder nicht.

Die Bochumer kehren vor diesem 23. Spieltag wieder zurück zu ihrer Stammelf, mit einer Ausnahme: Thomas Eisfeld, der in der Winterpause die Hierarchie verändert und sich besser positioniert hat, nimmt weiterhin den Platz hinter und auch neben Simon Terodde ein, den Janik Haberer in der ersten Saisonhälfte so überzeugend ausgefüllt hatte.

Trauen die Fans dem VfL den Aufstieg nicht zu?

Aber wer interessiert sich schon dafür? Angesichts von lediglich 9000 bislang (Stand Freitagmittag) verkauften Eintrittskarten muss man sich schon fragen, ob man in Bochum dem VfL nicht mehr zutraut, den großen Wurf bereits in dieser Saison zu schaffen? Oder ob Sandhausen, das gallische Fußballdorf aus der Umgebung Heidelbergs, in Rufnähe zu Großklubs wie Dortmund und Schalke einfach nicht ernst zu nehmen ist?

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Dagegen verwahrt sich jedenfalls Gertjan Verbeek, der „nicht versteht“, wie man sich über einen Verein „lustig macht“, der richtig gute Arbeit leistet im Rahmen seiner Möglichkeiten. Und Sportvorstand Christian Hochstätter erinnert an die fünf Rückrunden-Spiele, von denen man keines verloren hat und findet die momentan magere Resonanz „schon enttäuschend“. „Wir brauchen die Unterstützung durch unsere Fans“, sagt Hochstätter, auch für die Mannschaft wäre es „leichter vor 20000 Leuten zu spielen“. Außerdem sei ein guter Besuch auch „ein Zeichen der Wertschätzung“. Umgekehrt drückt sich in den geringen Zahlen dann halt auch die fehlende Wertschätzung aus.

Aber vielleicht tritt Verbeeks Mannschaft ja in Vorleistung, holt sich gegen Sandhausen die drei Punkte, macht auch am kommenden Dienstag in Düsseldorf eine gute Figur und kann dann im folgenden Heimspiel gegen Arminia Bielefeld wieder ein paar tausend Menschen mehr im rewirpower-Stadion begrüßen. Für alle, die heute, warum auch immer, den Weg ins Stadion scheuen und lieber zu Hause bleiben, hat Verbeek noch eine Mahnung in petto: „Sie verpassen etwas.“

VfL Bochum lässt sich von Match IQ beraten

Der VfL Bochum hat mit der Sportberatungsagentur Match IQ einen neuen Partner gefunden. Die Zusammenarbeit ist zunächst bis 2017, optional auf drei Jahre (bis zum Januar 2019) ausgelegt und umfasst unter anderem die Organisation und Umsetzung der Trainingslager, Freundschaftsspiele und Turniere inklusive Vermarktung der medialen Rechte an den gemeinsamen Projekten.

Bereits das Wintertrainingslager in Belek wurde von der Hamburger Agentur organisiert.