Bochum. Beim VfL Bochum lässt man sich vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen den abstiegsbedrohten SC Paderborn nicht in die Karten schauen.
Die Zeiten, in denen man einfach die Aufstellung der letzten Woche als Vorschau auf die kommende Partie referieren konnte, sind beim VfL Bochum ja schon lange vorbei. Bleibt der Erfolg aus, dann wird dieses versucht und jenes, dann wird auch gerne eisern geschwiegen und sich sogar hin und wieder versteckt.
Cacutalua verteidigt beim VfL Bochum neben Bastians
So geschehen am Donnerstag, als Gertjan Verbeek seine Spieler ins Stadion bat. Es gab also erstens nichts zu sehen und zweitens anschließend auch wenig zu hören. Dass Malcolm Cacutalua, neben Felix Bastians an diesem Wochenende der einzige verbliebene Innenverteidiger, neben eben jenem Bastians verteidigen wird gegen den SC Paderborn (Freitag, 18.30 Uhr, live in unserem Ticker), wurde immerhin eingeräumt, und dass Tobias Weis eher nicht als Alternative auf der Reservebank sitzen wird, („Er hat nach einem harten Training am nächsten Tag noch Probleme, die aber nichts mit einer Verletzung zu tun haben“) vermag man zu ahnen.
Die großen Fragen blieben natürlich unbeantwortet. Ob zum Beispiel Simon Terodde wieder in die Startelf rutschen wird, darüber kann man derzeit nur spekulieren. Der VfL-Trainer wandte sich jedenfalls gegen die landläufige Meinung, Terodde habe sozusagen eine Atempause gebraucht. „Ich habe nie von Müdigkeit gesprochen, habe sie auch nie gesehen“, sagte Verbeek mit Blick auf den Bochumer Torjäger und zog dann sogar eine Parallele zu Andreas Luthe, dem er ja ebenfalls konkret nichts vorzuwerfen hatte und dennoch aus der Mannschaft nahm. Seine Entscheidung in dem einen wie dem anderen Fall gründete sich vielmehr auf das Gefühl, etwas tun, etwas ändern zu müssen, die Routine abzustreifen und die Mannschaft aufmerken zu lassen: „Wenn man längere Zeit keinen Erfolg hatte, muss man etwas ausprobieren.“ In dem Zusamenhang erinnerte Verbeek an Thomas Alva Edison und dessen Erfindung der Glühlampe. Ohne etwas zu versuchen und auszuprobieren, sollte das wohl heißen, ist kein Fortschritt zu haben.
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Weil aber nicht jedes Experiment fruchtet, könnte es jetzt beim VfL heißen: Kommando zurück, Terodde wieder rein. In dem Fall stellt sich allerdings die Frage nach Peniel Mlapa. Muss er dann auf die Reservebank zurück oder rückt er vom Zentrum nach links und verdrängt Marco Terrazzino auf der Außenbahn? Und auf der rechten Seite hat Verbeek die Wahl zwischen dem zuverlässigen Laufwunder Onur Bulut und dem offensiv stärkeren Arvydas Novikovas.
VfL-Trainer Verbeek sprach lobend über Thomas Eisfeld
Dass sich der VfL-Trainer auch noch lobend über Thomas Eisfeld („Er ist nahe dran“) ausließ, mag ein jeder für sich interpretieren. Dass Eisfeld, der doch eher mit Tim Hoogland konkurriert, am heutigen Freitag beginnen wird, ist sicher möglich, aber eher unwahrscheinlich.
Aber wer weiß das schon? Der VfL Bochum kann in seiner jetzigen Lage ein Stück Unberechenbarkeit gut gebrauchen. Wenn es hilft, darf man sich sogar auch mal verstecken.