Bochum. Nach der Beurlaubung von Bochums Torwart Andreas Luthe bis zum Trainingsauftakt 2016 wird bereits diskutiert, wann Luthe einen neuen Verein findet.

Als am Dienstag um 15.08 Uhr Torwart-Trainer Peter Greiber mit Manuel Riemann, Felix Dornebusch sowie den Nachwuchstorhütern Florian Kraft (U19) und Niclas Thiede (U17) zum Platz zog, war allen Zaungästen klar: Andreas Luthe ist raus aus dem Team. Vorerst zumindest. Bis zum Trainingsauftakt am 4. Januar wurde der Torwart vom VfL Bochum beurlaubt.

Luthes Vertrag beim VfL Bochum endet im Juni 2016

Doch nicht nur die Stamm-Zuschauer beim Training diskutierten bereits eifrig die Frage, ob Luthe wohl schon einen neuen Verein gefunden hat. Sein Vertrag beim VfL endet im Juni 2016. Dass der 28-Jährige noch einmal für den VfL aufläuft, darf bezweifelt werden.

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Auch wenn die offizielle Version, die der Verein über eine kurze Pressemitteilung verbreiten ließ, alle Optionen offen hält ab 2016. „Wir sind der Auffassung, dass Andreas Luthe eine Denkpause benötigt, um den Vorfall der vergangenen Woche angemessen zu verarbeiten“, wird VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter zitiert, der sich weitere Nachfragen dazu verbeten hat. Und: „Zum Trainingsauftakt am 4. Januar wird er wieder hier sein.“

Auch Luthe kommt in der Mitteilung zu Wort. „Das Angebot von Seiten des Vereins ist absolut fair“, sagt er. „Ich war mir der Wirkung meines Facebook-Eintrags, den ich aufrichtig gemeint habe, in dem Ausmaß nicht bewusst. Zudem habe ich mit einigen Tagen Abstand realisiert, dass der gewählte Zeitpunkt, einen Tag vor dem Spiel, falsch war.“

Luthe hatte am Samstag auf Facebook mitgeteilt, dass er gegen Heidenheim nicht spielen werde und den Trainer kritisiert: „Ich möchte klar ausdrücken, dass die Worte, mit denen diese Entscheidung erklärt werden sollten, mich nicht annähernd zufrieden gestellt haben.“ Eine halbe Stunde später löschte Luthe den Eintrag - zu spät.

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Trainer Gertjan Verbeek hatte am Sonntag zwar Verständnis für die Enttäuschung des Torwarts gezeigt, die Art und Weise sowie den Zeitpunkt der Äußerungen allerdings kritisiert. Gestern kam es zum Gespräch mit Torwart, Trainer, Vorstand. Anschließend verabschiedete sich Andreas Luthe von der Mannschaft. Vorerst. Oder auch für immer.

Felix Dornebusch sitzt auf der VfL-Bank

Bis zum ersten Sonntag im neuen Jahr jedenfalls soll Luthe beim VfL definitiv nicht aufkreuzen, am kommenden Freitag gegen den SC Paderborn wird erneut Manuel Riemann im Tor stehen. Auf der Bank sitzt dann erstmals in dieser Saison Felix Dornebusch. Ob der VfL ihm zutraut, langfristig die Nummer zwei zu sein, wird sich zeigen.

Spätestens im Sommer dürfte das Kapitel Luthe beim VfL geschlossen sein. Nach dann 15 Jahren, in denen der gebürtige Velberter Erfolge mit den Jugendteams feierte, 3 Mal in der 1. Bundesliga spielte, später zum Führungsspieler und Kapitän aufstieg und 152 Mal in der 2. Liga das Tor hütete.