Bochum. Nach dem Erfolg in Paderborn kann der VfL Bochum mit einem weiteren Sieg gegen den MSV Duisburg eine Stimmung schaffen, die die Mannschaft trägt.

„Das ist ein absoluter Knaller. Da wollen wir direkt nachlegen.“ Die Dusche wartete noch, da dachte Felix Bastians bereits an den kommenden Samstag. Nach dem 1:0-Erfolg in Paderborn sind die VfL-Fans und die Mannschaft wohl gleichermaßen auf den Geschmack gekommen. Mit einem Heimsieg gegen den MSV Duisburg könnte man sich in der noch jungen Saison in die gewünschte Richtung bewegen und eine Stimmung schaffen, die trägt - möglicherweise monatelang.

Fast 60 Prozent Ballbesitz, dazu in der Summe die um 2,5 Kilometer größere Laufleistung als der Bundesliga-Absteiger, man hat beim Zweitliga-Start der Bochumer in Paderborn schon gesehen, dass von nichts auch nichts kommt. Die Mannschaft ist fit und sie weiß, was sie will; besser: Alle Spieler wissen was sie wollen, aber sie wissen offenbar auch was sie (tun) sollen. War in der Vorbereitung noch die linke und oft offensivstarke Seite in der Rückwärtsbewegung eine Art Achillesferse, so machten Timo Perthel und Marco Terrazzino zum Punktestart richtiggehend dicht nach hinten.

Verbeek auch nach Sieg noch mit Kritik

Dass einer wie Janik Haberer, der jung und komplett unverbraucht ist, unbefangen über seine eigene Laufleistung und die der anderen redet („Wenn die Mannschaft läuft und ackert, ergeben sich automatisch Chancen. Das muss unser Anspruch sein.“), ist das eine Sache, wenn aber physisch praktisch niemand abfällt im internen Vergleich, dann ist das eine Trumpfkarte, mit deren Hilfe künftig vieles möglich sein sollte.

Denn es ist ja nicht so, als ob diese Mannschaft keine Fehler mehr machen würde. Zweikämpfe gehen auch mal verloren, Pässe kommen nicht an. Und in der Phase, in der Paderborn den Ausgleich erzwingen wollte und zwangsläufig Räume öffnete, ging dann im Umschaltspiel auch der letzte oder der vorletzte Pass der Bochumer zu oft daneben, war zu viel Hektik im Spiel. „Es gibt noch einiges zu verbessern, darüber sollten wir nicht hinwegsehen“, sagte Felix Bastians. Und Trainer Gertjan Verbeek hatte, auch wenn er grundsätzlich mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden war, in der ersten Halbzeit „zu viele Pässe ins Zentrum“ gesehen.

Haberers Treffer sah richtig gut aus

Aber die Grundlagen stimmen halt, und weil das so ist, fallen auch die hier und dort immer wieder mal notwendigen Korrekturen nicht so schwer. So schaut es zumindest aus.

Das Tor des Tages war ja auch ein Beleg dafür, dass viele Abläufe inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Obwohl Simon Terodde insgesamt einen gebrauchten Tag erwischt hatte, kombinierte er sich mit Marco Terrazzino über die linke Seite und entwickelte dabei mittels Direktspiel das Tempo, dem die meisten Gegner wohl nicht werden folgen können. Dazu ein etwas glücklicher und von Paderborns Christian Brückner unterschätzter Seitenwechsel, dazu auch Bewegung im Zentrum - und die SCP-Abwehr hatte nicht mehr die Übersicht und den Zugriff, um den ersten Zweitliga-Treffer von Janik Haberer in seinem ersten Zweitliga-Spiel zu verhindern. Das sah richtig gut aus.