Bochum. Die Akte Michael Gregoritsch kann beim VfL Bochum geschlossen werden. Sein potenzieller Nachfolger hat bereits mit der Mannschaft trainiert.

So, diese Akte kann endlich geschlossen werden. Am Donnerstagnachmittag war nichts mehr zu sehen von Michael Gregoritsch auf dem Trainingsplatz des VfL Bochum, wo sich jedoch ein Spieler tummelte, der in der vergangenen Saison noch gegen den VfL angetreten war. Arvydas Novikovas, 24-jähriger Flügelspieler aus Litauen, hatte nach dem Duschen, wie er sagte, einen Termin mit dem Bochumer Vorstand. Novikovas kommt aus Aue, ist ablösefrei und gehört zudem sicher nicht zu den Langsamen im Lande.

Doch eins nach dem anderen. Offenbar haben der Hamburger SV und der VfL Bochum nun doch Einigkeit erzielt im Fall Gregoritsch. Jedenfalls vermeldeten die Hanseaten, die sich zurzeit im Trainingslager in Harsewinkel befinden, den Transfer nach dem Medizincheck des Spielers am Donnerstagnachmittag. Gregoritsch hat beim Bundesliga-Dino einen Vierjahresvertrag unterschrieben.

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Allerdings klaffen die von den Medien transportierten Zahlen des Deals weit auseinander. Im Reviersport ist die Rede von 2,5 Millionen Euro für den VfL und zusätzlich 1 Million Euro für die TSG Hoffenheim, in den Hamburger Zeitungen wird nur eine Summe genannt, nach deren Informationen kostet der Österreicher den HSV in Gänze maximal 3 Millionen Euro. Weil diese Redaktion den Vertrag nicht gesehen hat, begnügen wir uns mit der Darstellung der Vermutungen hier wie dort, denn um nichts anderes als um Vermutungen handelt es sich.

Ein Coup für Bochums Sportvorstand Hochstätter

Unabhängig vom tatsächlichen Zahlenwerk bleibt festzuhalten, dass der VfL und damit vor allem Sportvorstand Christian Hochstätter einen echten Coup gelandet haben. Denn eigentlich hätten die Bochumer ja nach Ablauf des Leihvertrages mit der TSG Hoffenheim keinerlei Rechte an Gregoritsch besessen und damit auch keinerlei Zugriff auf ihn gehabt. Im Regelfall wäre der Österreicher nach Hoffenheim zurückgekehrt, um von dort aus bei entsprechendem Interesse weiter verkauft zu werden - womöglich eben an den HSV.

Nachfolger Novikovas stand am Donnerstag jedenfalls Gewehr bei Fuß, er kann auf beiden Außenbahnen spielen und soll dort die Lücke füllen, die Michael Gregoritschs Weggang gerissen hat. Der Litauer gehörte in der ersten Hälfte der vergangenen Spielzeit zu den Aktivposten des späteren Absteigers Erzgebirge Aue, konnte aber ab Anfang März wegen einer Achillessehnen-Verletzung und des anschließenden Syndesmosebandabrisses nicht mehr eingreifen in den Abstiegskampf. 2013 war der Mann aus Vilnius von Schottland (Heart of Midlothian) ins Erzgebirge gewechselt.

Novikovas als Alternative auf der Bank

Sollte Novikovas fit genug sein, wird er wohl bereits zum Saisonstart am Sonntag in Paderborn als Alternative auf der Reservebank sitzen. Denn beginnen wird Trainer Gertjan Verbeek auf der linken offensiven Seite mit Marco Terrazzino, rechts mit Onur Bulut, Alternativen zu ihnen sind nicht zu erkennen.

Entschieden scheint der Kampf um die Nummer eins, den Andreas Luthe vorerst gewonnen hat, und um die linke Außenverteidiger-Position zu sein. Timo Perthel bleibt dort erste Wahl. Bleibt ein kleines Fragezeichen in der Innenverteidigung. Für Felix Bastians (Oberschenkelprobleme) würde Jan Simunek an die Seite von Patrick Fabian rücken.