Bochum. Für den Marler Tim Hoogland war auch die Heimat ein Argument, beim VfL zu landen. Seine Rolle sieht der 30-Jährige im Mittelfeld.

Zwei, drei Spiele fehlten Tim Hoogland im Trikot des FC Fulham. Dann hätte eine Klausel gegriffen. Dann wäre er noch in London. In der zumindest finanziell exklusiven zweiten englischen Liga. Und nicht beim vergleichsweise klammen VfL Bochum in der zweiten deutschen Liga.

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Tim Hoogland hat vorgestern einen Zweijahres-Vertrag unterschrieben und gestern seine ersten Trainingseinheiten absolviert bei seinem neuen Klub in altbekannter Umgebung: Der 30-Jährige stammt aus Marl, ist fußballerisch beim FC Schalke 04 groß geworden und hat dort auch viele Jahre seiner Profilaufbahn verbracht - Bundesliga-Duelle in Bochum inklusive. Jetzt, nach einem „sehr lehrreichen“ Jahr in England, kehrt er in seine Heimat zurück, ins Revier: „Das war auch ein Argument“, erzählt der Profi; eines für den VfL.

Das Ziel des VfL Bochum: weniger Gegentore

Ein anderes: die „Art und Weise“ des Fußballs, die Gertjan Verbeek spielen lässt. Dabei, erzählt Hoogland lachend, habe sich bis auf die Insel herumgesprochen, dass Bochum bei aller Offensivfreude „zu viele Gegentore kassiert. Ich will mithelfen, dies in den Griff zu bekommen“, sagt der Mann, der gemeinhein als „Defensiv-Allrounder“ durchgeht - und beim VfL vorerst fürs Mittelfeld vorgesehen ist.

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In Fulham spielte er zuletzt - wie so oft in seiner Karriere - Rechtsverteidiger, auch innen hat es Hoogland drauf. Einige Spiele aber bestritt er in England auch im defensiven Mittelfeld, „mal rechts, mal zentral“, sagt er. „Diese Position gefällt mir schon gut.“

Hoogland soll Stabilität bringen - auch, aber nicht nur bei Standards, die ja zu einer Flut von Gegentoren geführt haben in der Vorsaison. Denkbar, dass er im 4-3-3 neben Anthony Losilla auf der rechten Seite agiert - hinter Selim Gündüz etwa oder Michael Gregoritsch, falls der denn tatsächlich in Bochum bleiben sollte.

Immer wieder Verletzungsprobleme

Gesund und einsatzbereit jedenfalls ist er, versichert Hoogland, um nicht das Wort „topfit“ in den Mund zu nehmen: „Ich hatte ja Urlaub, die Vorbereitung beginnt gerade erst.“ Das ist viel wert für ihn, den Klub, schließlich hatte Hoogland nach einem ganz starken Jahr in Mainz unter Trainer Thomas Tuchel enorme Verletzungsprobleme: Von 2010 bis 2012 fiel er oft monatelang aus, Meniskus-OP, Knie-OP samt Knorpelschaden, Bänderriss. Auch in der „eigentlich sehr guten“ letzten Saison, so Hoogland, gab es einen Rückschlag: Eine Schambeinentzündung entpuppte sich spät als beidseitiger Leistenbruch, nach vier Monaten Pause kehrte er zurück. Auch: in die Startelf.

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Jetzt will er in Bochum „vorne weg gehen“, als Führungsspieler, „wie ich es immer versucht habe“, sagt der Routinier, der mit Ehefrau Deniz und Söhnchen Rio (2) nun eine Bleibe in der Region sucht; in seiner Heimat.

Sein sportliches Ziel? Vorerst wagt er sich nicht allzu weit aus der Defensive: „Wir wollen“, sagt Hoogland nur, „besser abschneiden als in der letzten Saison.“