Bochum. Der ehemalige Torjäger starb im Alter von 94 Jahren. Er war der erste VfLer, der für 80 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde.
Der VfL Bochum trauert um Helmut Kalinka. Wie der Verein erst am Mittwochabend erfuhr, verstarb Kalinka bereits am vergangenen Dienstag im Alter von 94 Jahren. Dies teilte der Klub auf seiner Homepage mit.
Der gebürtige Bochumer meldete sich schon 1931 bei einem Vorgängerverein des heutigen VfL, Germania Bochum an. Auch nach der Fusion hielt der Stürmer dem VfL die Treue und lief bis 1955 für die Blau-Weißen auf. Kalinka war zudem das erste Mitglied überhaupt, das auf der Jahreshauptversammlung 2012 für 80 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde.
Aus der Gefangenschaft zurück zum VfL
Seit 1927 spielte Germania Bochum, einer der drei Klubs, die später zum VfL werden sollten, in der Gauliga Westfalen und landete dort meist im oberen Drittel. 1931 stieß ein zehnjähriger Junge zum heutigen VfL, den der damalige Jugendbetreuer Karl Hölscher auf einer Straße in Bochum-Hamme entdeckte: Helmut Kalinka. Beim VfL durchlief der Stürmer alle Jugendmannschaften. Angefangen hatte er in der dritten Schülermannschaft, die damals die jüngste mögliche Mannschaft bedeutete – Vereinseintritte waren erst mit zehn Jahren möglich. Der Kriegsbeginn 1939 unterbrach den Aufstieg des Bochumer Jungen. Kalinka kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft und kehrte erst 1947 nach Bochum zurück.
Und somit auch zu seinem VfL. Bis zu seinem Karriereende 1955 traf er mehrere hundert Mal ins Schwarze, 1952 sicherte sich Kalinka mit 26 Treffern die Torjägerkanone der 2. Liga West. Dem VfL hielt er sein Leben lang die Treue. 2012 wurde Kalinka von den damaligen Vorständen Jens Todt und Ansgar Schwenken für 80 Jahre Mitgliedschaft geehrt – als erstes Vereinsmitglied überhaupt. „Der VfL Bochum 1848 hat einen echten Bochumer Jungen verloren“, so der Klub.