Bochum. Bereits vor fast acht Jahren war der neue Schlussmann des VfL Bochum, der damals blutjunge Manuel Riemann, in aller Munde. Er kommt ablösefrei zum VfL.
Am 12. September 2007 stellte Spiegel online seinen Lesern folgende Frage: „Wird Manuel Riemann der nächste Olli Kahn?“ Wie wir alle wissen und es damals bereits geahnt haben, gibt es natürlich nur einen Olli Kahn. Aber was macht Riemann? Der taucht nun, inzwischen mit 26 Jahren im besten Fußballer-Alter, beim VfL Bochum auf - als erster externer Neuzugang in diesem Sommer.
Warum der junge Torhüter von Wacker Burghausen damals in aller Munde war? In der innerbayerischen Fassung der ewig reizvollen Geschichte von David und Goliath brachte er vor fast acht Jahren die großen Bayern ins Schwitzen. Zweimal parierte er im Elfmeterschießen und blieb selbst als Schütze cool vom Punkt aus. Dass sich der deutsche Rekordmeister schließlich dennoch durchsetzte in dieser so unerwartet schwierigen Pokalnacht, änderte nichts an der über Nacht entflammten Popularität des Schlussmannes, der allerdings in den folgenden Jahren ganz allmählich wieder aus dem Fokus der Öffentlichkeit rutschte.
Riemann kommt ablösefrei nach Bochum
Von Burghausen führte sein langer Weg zum VfL Osnabrück, dann reiste er aus dem Norden wieder zurück in den Süden und ging beim SV Sandhausen vor Anker. Dort war er zuletzt die unbestrittene Nummer eins, band sich jedoch jetzt bis 2018 an den VfL. Manuel Riemann kommt ablösefrei nach Bochum und soll sich auch hier die Position zwischen den Pfosten erkämpfen.
Das klingt deutlich durch im Kommentar von Sportvorstand Christian Hochstätter, der anlässlich dieser Verpflichtung mit folgenden Worten zitiert wird: „Beim VfL hat Manuel Riemann die Möglichkeit, seine Stärken voll auszuspielen. Er kann nicht nur mit den Händen, sondern auch mit den Füßen hervorragend mit dem Ball umgehen. Als Torhüter passt er perfekt in unser Anforderungsprofil, um die offensiv ausgerichtete Spielweise zu unterstützen.“
Dass dem Neuen bereits vorab Kränze geflochten werden, ist kein gutes Zeichen für Andreas Luthe, der auch momentan wohl nur zweite Wahl wäre, hätte sich Michael Esser nicht nach Graz orientiert, sondern seinen Vertrag mit dem VfL verlängert.
Riemann betreibt Eigenwerbung
Riemann selbst wies laut Presseerklärung nachdrücklich auf seine Fähigkeiten hin und sagte: „Ich habe meine Qualitäten nicht nur im Torwartspiel, sondern auch im Fußballerischen, was der Bochumer Trainer ja fördert und fordert.“ Sollte der gebürtige Bayer dieses Eigenlob mit der entsprechenden Leistung untermauern, dann dürfte es keine Frage sein, wer demnächst beim VfL Bochum die Nummer eins sein wird.
Mit der Verpflichtung von Riemann und der langfristigen Bindung von Gregoritsch und Gündüz hat man beim VfL ein paar Pflöcke eingerammt. Auf der Prioritätenliste weit oben dürfte aber auch die Suche nach zwei oder drei zentralen Mittelfeldspielern sowie nach einer akzeptablen Alternative zu Simon Terodde stehen.