Bochum. Neun Profis fehlen dem VfL Bochum am Samstag, wenn um 13 Uhr das Auswärtsspiel bei 1860 München angepfiffen wird. Auch Thomas Eisfeld fällt aus.

Wer nicht gerade ein Freund der Kleinschrift ist, benötigt mittlerweile mehr als ein weißes DIN-A4-Blatt, um sie alle dort zu notieren; die Ausfälle des VfL Bochum. Die Liste jedenfalls war zumindest in dieser Saison noch nie so lang wie vor dem Spiel beim TSV 1860 München. Neun Profis fehlen; weil sie verletzt sind (Thomas Eisfeld, Jan Simunek, Tobias Weis, Jan Gyamerah und Fabian Holthaus, der sich erneut einen Muskelfaserriss zuzog); weil sie sich nach Verletzungen im Aufbautraining befinden (Timo Perthel, Selim Gündüz, Piotr Cwielong); oder weil sie geperrt sind (Anthony Losilla). Zudem haben Heiko Butscher (nach Leisten-OP) und Yusuke Tasaka noch keine Sekunde gespielt 2015.

Terrazzino übernimmt beim VfL Bochum Eisfelds Position als "Zehner"

Besonders hart trifft den VfL dabei das Wegbrechen des Mittelfeldzentrums: Der defensive Stratege Losilla, der bis zu seiner Gelb-Roten-Karte gegen Leipzig noch keine Pflichtspielsekunde verpasst hatte in dieser Saison, fällt ebenso aus wie der offensive Gestalter Eisfeld. Der 22-Jährige konnte wegen einer Reizung im Knie gestern Abend nicht in den Flieger nach München steigen, wo der VfL am Samstag (13 Uhr, live in unserem Ticker) auf den nach einem 1:1 gegen Aalen, einem 0:1 gegen Aue und einem 0:2 in Braunschweig mehr denn je um den Klassenerhalt bibbernden TSV 1860 trifft. Wie lange Eisfeld fehlen wird, konnte Trainer Gertjan Verbeek nicht prognostizieren.

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Sein Herzstück der letzten Wochen muss er heute jedenfalls ersetzen, Verbeek mühte sich dazu ein Sprichwort ab: „Des einen Tod ist des anderen Brot.“ Zubeißen dürfen wohl Adnan Zahirovic (als Sechser) und Michael Gregoritsch. Wobei Marco Terrazzino Eisfelds Position als „Zehner“ übernimmt, während Gregoritsch vorzugsweise über Linksaußen kommen soll.

Dass man trotzdem gewinnen wolle, natürlich, machte Verbeek noch deutlich; zumal man ja in den restlichen sechs Spielen bis auf Sandhausen zum Abschluss Gegner habe, für die es noch um viel geht - um den Aufstieg (Kaiserslautern, Ingolstadt daheim) oder gegen den Abstieg (München, Aalen, St. Pauli auswärts). Der Trainer verwies aber auch bereits auf die kommende Saison, im Tor spielt deshalb ja seit Michael Essers Unterschrift in Graz Andreas Luthe. „Wir brauchen die sechs Spiele auch dafür, um durchzusortieren“, sagte Verbeek. „Wer gut ist, den sollten wir behalten, wer weniger gut ist, der muss gehen.“ Externe Zugänge soll und muss es natürlich auch geben. Der Niederländer verwies dabei auf seine guten Kontakte in die 1. und 2. Liga seiner Heimat. Er hoffe, dass man bis zum Trainingsauftakt am 15. Juni, „80 bis 90 Prozent“ der Mannschaft beisammen habe; wohl wissend, dass dies ein ehrgeiziges Ziel ist.

Eine erste Bilanz seiner Arbeit ziehen will Verbeek zwar erst am Saisonende, „zufrieden“ aber, sagte er, „dürfen wir jetzt noch nicht sein“.

Auch in München wolle man also auf Sieg spielen, trotz der vielen Ausfälle: „Im Topsport“, sagt der Niederländer, „gibt es keine Ausreden.“

1860 München gegen VfL Bochum - die möglichen Aufstellungen

München: Eicher - Kagelmacher, Bülow, Schindler, Wittek - Stahl, Weigl - Wolf, Vollmann, Bandowski - Rodri

Bochum: Luthe - Celozzi, Fabian, Bastians, Abdat - Zahirovic, Latza - Sestak, Terrazzino, Gregoritsch - Terodde. Reserve: Esser - Bulut, Cacutalua, Gulden, Forssell, Balci. Trainer Verbeek verzichtete auf einen 18. Spieler. Ridvan Balci (U23) empfahl sich im Training.

Schiedsrichter: Markus Schmidt

600 Fans des VfL haben sich Karten im Vorverkauf gesichert