Bochum. Zum 21. Geburtstag hofft Michael Gregoritsch am Samstag auf einen Sieg in München. Er will länger als nur bis zum Saisonende beim VfL Bochum bleiben.
Die Kür darf zünftig ausfallen, das ist ja kein Geheimnis. Funktioniert aber nur im Erfolgsfall. Er wolle sich „beglückwünschen lassen“, dann „nur ans Spiel denken“ - und auf gar keinen Fall „mit einer Niederlage nach Hause gehen“. Der Rest, sagt er, „ist Kür“. Geburtstags-Party-Kür an seinem 21. Ehrentag.
Und Sonntag ist trainingsfrei....
Michael Gregoritsch, der Österreicher, den in Bochum alle nur „Franz“ nennen, wird am morgigen Samstag 21 Jahre jung. Und er hat gute Chancen, nach seinen zwei Muskelfaserrissen „am gleichen linken Fuß am gleichen Muskel“ im November und Januar erstmals in diesem Kalenderjahr zur Startelf zu zählen, wenn die Partie des VfL Bochum beim TSV 1860 München (13 Uhr, live in unserem Ticker) angepfiffen wird. „Ich hoffe, dass ich spiele, das wäre ein schönes Geschenk“, sagt der oft so locker-lustig plaudernde Grazer. „Ich bin richtig fit, ich spiele gern.“
Gerne auch länger noch in Bochum als nur bis zum Saisonende. Zunächst für ein Jahr hat der VfL den U-21-Nationalspieler seines Landes ja ausgeliehen von der TSG Hoffenheim. Beim Bundesligisten läuft der Kontrakt bis 2016. Gregoritsch macht aus seiner Wahl keinen Hehl: „Ich fühle mich wohl in Bochum. Es liegt an den Vereinen, sich zu einigen.“
Und der offensive Flügelspieler klingt optimistisch, dass es klappt. „Der Chef“, sagt er, „hatte schon Kontakt“. Er meint Sportvorstand Christian Hochstätter. Der hatte Gespräche mit ihm, mit seinem Berater, mit Hoffenheim. „Die werden das schon regeln, vielleicht auch für mehr als ein weiteres Jahr“, sagt Gregoritsch und schiebt dann doch vorsichtshalber ein „das hoffe ich zumindest“ hinterher. Denn in Bochum „passt es sportlich, passt es vom Umfeld, und meine Freundin lebt auch hier“. In Gevelsberg.
VfL-Sportvorstand Hochstätter gönnte Gregoritsch eine Woche in Graz
Von Beginn an lief es rund für „Franz“ und seinen VfL. Stammspieler. Spitzenreiter. Der lange Österreicher kam mit seiner Art, seiner Einsatzfreude, seiner Dynamik bestens an beim Team, beim Trainer, bei den Fans. Seine Laufleistung, sein Tempodribbling, seine Lufthoheit sind schon jetzt bemerkenswert, technisch und im Defensivverhalten kann der junge Mann sicher noch draufpacken. Was er im Abschluss leisten kann, zeigte er bei seinen ersten drei Treffern in Frankfurt, gegen Düsseldorf und Nürnberg. Drei „Highlights“, sagt er; für immer abgespeichert.
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Doch Gregoritsch, der auch nachdenklich sein kann und dann erwachsener wirkt als es sein Geburtsdatum verrät, hat in der Kürze der Zeit auch die Kehrseite erlebt. Mit dem Team und seiner eigenen Leistung ging es allzu schnell bergab, „Peter Neururer hat mir damals viel geholfen“, blickt er auf die Krisenzeiten im Herbst zurück. Eine Zeit, in die auch das 0:3 im Hinspiel gegen München 1860 fiel; und sein Muskelfaserriss, den er sich im November zuzog.
Zu früh, womöglich, legte der ehrgeizige Offensivspieler wieder los - und kurz vor dem Abflug ins Trainingslager kam der Rückschlag, der erneute Riss im Muskel. Gregoritsch schob Frust, Christian Hochstätter, sagt er, half ihm, gönnte ihm eine Woche bei seiner Familie in Graz. Doch es dauerte, bis er unter dem neuen Trainer Gertjan Verbeek mittrainieren konnte - und seine Kaiserlaune wiederfand.
Vier Tore und drei Vorlagen im ersten VfL-Jahr
Mit dem System des Niederländers gebe es aber längst kein Problem mehr, der Trainer spreche viel mit ihm. Überhaupt, das ist ein typisch lächelnder Gregoritsch: „Es ist doch ein sehr einfaches System für Offensivspieler, wenn man möglichst nach vorne laufen soll.“
In Düsseldorf Anfang März feierte er sein Comeback, es folgten vier weitere Kurz-Einsätze und ein Treffer, beim 4:1 gegen Heidenheim. Auf vier Tore und drei Vorlagen hat er es gebracht in seinen 19 Zweitliga-Einsätzen für den VfL. „Zehn Scorer-Punkte“, sagt er, „sind noch ein kleines Ziel in dieser Saison.“