Bochum. Eine Überraschung war es nicht mehr, dass die zweite Mannschaft beim VfL keine Zukunft mehr hat. Es ist eine schlüssige und richtige Entscheidung.

Eine Überraschung war es nicht mehr, dass die zweite Mannschaft beim VfL Bochum keine Zukunft mehr hat. Die Enttäuschung bei den Spielern, die sich bei einer U23 eines Profiteams nur für eine kurze Zeit ihrer Karriere empfehlen können, sollte sich in Grenzen halten: Sie werden neue Klubs finden. In der dritten, vierten, fünften Liga. Sportlich drohte ohnehin der Abstieg in die Oberliga.

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Auf den ersten Blick mag die Entscheidung gegen die U23 hart erscheinen - auf den zweiten ist sie schlüssig. Mehr als eine Million Euro ist viel Geld, die der verschuldete Verein aufbringt für die U23: Das kann und will er sich nicht mehr leisten. Zumal der sicht- und zählbare Erfolg in den letzten Jahren dürftig war: Kaum ein Spieler hat es über den Umweg der „Zweiten“ geschafft, als Profi anzukommen. Die Arbeit in den Nachwuchsleistungszentren ist längst professioneller geworden, die Besten reifen schon mit 17, 18, 19. Wer es bis zum Ende der A-Jugend nicht geschafft hat, packt es meist auch nach ein, zwei Jahren in der 4. Liga nicht mehr, schon gar nicht in der Oberliga. Dafür ist das Niveau zu schwach.

U23 fällt auch den Sparmaßnahmen zum Opfer

Die Einsätze von länger verletzten oder selten zum Zuge kommenden Profis bei der Reserve wurden zuletzt immer weniger, nur für deren „Spielpraxis“ also muss der Betrieb nicht laufen zu diesem Preis. Die wenigen Talente, die „auf der Kippe“ stehen, kann man verstärkt ausleihen in die stärkere 3. Liga. All das mag der Vereinsromantik widersprechen, ist aber oft genug längst Realität - und macht Sinn, für beide Seiten.

Wichtig wird sein, tatsächlich möglichst viel Geld gleich in die Stärkung der Jugend zu stecken. Sich hier noch besser aufzustellen, muss die Basis sein. Dass ein Teil in den Lizenzspieleretat fließt, entspricht dem Ziel: Wer es ernst meint mit dem Aufstieg, muss investieren. Dass der VfL eigentlich kein Geld dafür hat, ist bekannt - und das ist natürlich auch ein wesentlicher Grund, sich die U23 zu ersparen.