Bochum. Selim Gündüz muss beim ersten Heimspiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Heidenheim auf die Bank. Thomas Eisfeld kehrt in die Bochumer Startelf zurück.

Spielerisch hat der VfL Bochum unter dem offensiv denkenden Trainer Gertjan Verbeek viele Sympathisanten gewonnen - tabellarisch aber „treten wir auf der Stelle“, streicht Kapitän Patrick Fabian das Kerndefizit des VfL heraus.

Gegen Heidenheim, beim ersten Heimspiel gegen den Neuling überhaupt, bietet sich den Bochumern heute (18.30 Uhr) die Chance, einen Sprung zu machen. Bei einem Sieg würde der VfL am Tabellenzehnten vorbeiziehen. Im günstigsten Fall - wenn Berlin (in Darmstadt) und Sandhausen (gegen Braunschweig) nicht gewinnen und Frankfurt bei St. Pauli verliert - würde der VfL Rang neun erobern. Es wäre nicht der letzte, aber sicher ein großer Schritt Richtung vorzeitigem Klassenerhalt.

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Verbeek ist optimistisch, dass es nach zuletzt drei Remis wieder klappt mit einem Sieg: Man habe oft „unglückliche Gegentore“ bekommen, aber „überlegen und dominant gespielt“ in den letzten Wochen. Und: „Wie wir trainieren und auftreten, mit Mut, Leidenschaft, aggressiv, das gefällt mir.“ Dass das Hinspiel mit 0:5 in die Hose ging und womöglich zusätzlich motiviere, glaubt Verbeek indes nicht, davon habe er „nichts gespürt“. Man könne die Spiele auch nicht vergleichen: „Wir machen fast alles anders als vor einem halben Jahr. Die Standards sind anders, die Spielweise ist anders.“

Sestak läuft auf

Stanislav Sestak zählte zu den Spielern, die beim 0:5 im September 2014 dabei waren - und der Slowake wird auch heute auflaufen. Er hat seine Chance nicht nur wegen seiner zwei Treffer beim 2:2 in Düsseldorf und im Training dieser Woche genutzt. Sestak wird diesmal auf der rechten Seite starten. Thomas Eisfeld, in Düsseldorf gesperrt, kehrt in die offensive Zentrale zurück, Marco Terrazzino rückt auf den linken Flügel. Michael Gregoritsch, der im Training richtig Gas gibt, bleibt noch auf der Bank - und erstmals in diesem Jahr muss dort auch Selim Gündüz Platz nehmen. Aus mehreren Gründen.

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Der 20-Jährige habe sich in Düsseldorf leicht verletzt, erklärte der Trainer, der das Energiebündel in allen fünf Partien bisher stets von Beginn an brachte. Am Sonntag habe er sich aber nicht behandeln lassen, „das war nicht professionell, darüber haben wir gesprochen“; am Montag konnte er gar nicht, am Dienstag nur teils „mit der Gruppe“ trainieren. Hinzu komme ein Vertragsgespräch mit Vorstand Christian Hochstätter, das „für Unruhe gesorgt“ habe, so drückte es Verbeek aus. Offenbar pokern beide Seiten - die Zukunft Gündüz’, dessen Vertrag ausläuft, ist also vorerst noch offen.

Jedenfalls sei er im Training „nicht so gut fokussiert“ gewesen, er wolle ihn „auch schützen“, sagt der Trainer - und habe sich „dieses Mal“ gegen ihn in der Startelf entschieden. Gündüz bleibt aber eine Option als Einwechselspieler.

Auf einem guten Weg zurück in den Kader ist Linksverteidiger Fabian Holthaus, der nun auch Teile des Mannschaftstrainings absolviert. In „zwei, drei Wochen“ rechnet Verbeek mit Holthaus - zumindest „für 20, 25 Minuten“.

SO KÖNNTEN SIE SPIELEN
VfL Bochum:
Esser - Celozzi, Fabian, Bastians, Perthel - Losilla, Latza - Sestak, Eisfeld, Terrazzino - Terodde.

Reserve: Luthe - Cacutalua, Zahirovic, Bulut, Gregoritsch, Gündüz, Forssell

Heidenheim: Zimmermann - Strauß, Kraus, Wittek, Heise - Griesbeck - Leipertz, Reinhardt, Titsch-Rivero, Schnatterer - Niederlechner.

Schiedsrichter: Benjamin Cortus