Bochum. . Dem VfL Bochum steht viel Arbeit ins Haus: 12 Verträge laufen im Sommer aus. Was bedeutet, dass 12 Spieler den VfL verlassen könnten, ohne dass der Klub auch nur einen Cent sieht.
Zwei Drittel der Spielzeit liegen hinter uns, allmählich bereitet man in den Profiklubs die nächste Saison vor. Wer kommt, wer geht? - dieses beliebte Spielchen hält stets mit den Vorboten des Frühlings Einzug. Dem VfL Bochum steht dabei besonders viel Arbeit ins Haus: 12 Verträge laufen im Sommer aus. Was bedeutet, dass 12 Spieler den VfL verlassen könnten, ohne dass der Klub auch nur einen Cent sieht.
„Drei Bochum-Stars vor dem Absprung“ - so titelte die Bild-Zeitung gestern. Abgesehen von der Wortwahl, die eine Qualität vorgaukelt, die nicht vorhanden ist, greift der Artikel über Danny Latza (Mainz und Kaiserslautern gelten als Interessenten), Michael Esser (Graz soll angefragt haben) und Yusuke Tasaka sogar zu kurz. Denn es sind ja nicht drei sondern 12 Spieler, die im Sommer, so sie denn wollen, grußlos gehen können. Und von denen haben nur zwei, Heiko Butscher, der seine Karriere beenden wird, und Joel Reinholz, kaum eine oder keine Rolle gespielt in den vergangenen Monaten. Alle anderen hatten ihre Einsätze - der eine mehr, der andere weniger. Und acht dieser 12 Akteure, neben Esser, Latza und Tasaka sind das Felix Bastians, Tobias Weis, Thomas Eisfeld, Selim Gündüz und Michael Gregoritsch, darf man zum Stamm der Mannschaft zählen. Adnan Zahirovic und Mikael Forssell wird man schlicht, wenn es gut läuft, freundlich verabschieden.
Selim Gündüz eine begehrte „Ware“ auf dem Transfermarkt
Weis, Gregoritsch und Eisfeld sind nur ausgeliehen, und es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass die beiden jungen Spieler (Gregoritsch, Eisfeld) noch eine Saison bei einem mittelmäßigen Zweitligisten verbringen werden dürfen. Für sie dürfte es bessere Angebote geben, für Felix Bastians, gerade im besten Fußballer-Alter, auch, wenn er denn die aktuelle Form zu halten vermag.
Auch interessant
Ins Rampenlicht gespielt und gekämpft hat sich Selim Gündüz, und damit ist er - 20 Jahre jung - eine begehrte „Ware“ auf dem Transfermarkt. Das allerdings war absehbar, denn Gündüz, der ja bekanntlich zwei Kreuzbandrisse hinter sich hat, konnte bereits fünf Teileinsätze in einer Zeit vorweisen, als es noch keine personellen Probleme in den Reihen des VfL Bochum gab und die Konkurrenz entsprechend groß war.
Gute Signael von VfL-Keeper Michael Esser
„Wir wollten dem Trainer zunächst die Möglichkeit geben, sich die Mannschaft anzugucken“, begründete Sportvorstand Christian Hochstätter die Zurückhaltung in Sachen Vertragsgestaltung. Inzwischen aber habe man sich in dieser Angelegenheit nach eigenen Worten „auf den Weg gemacht“ und erste Gespräche geführt. Wie immer, will Hochstätter auch in diesem Fall „keine Wasserstandsmeldungen“ abgeben.
Spieler wie Michael Esser, der als Familienvater sein gewohntes wie ihm gewogenes Umfeld zu schätzen weiß, wird man mittels etwas besserer Entlohnung wohl halten können, aber in etlichen anderen Fällen wird der VfL der Konkurrenz vergeblich hinterher hecheln.